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Bissige Vampire auf der Waldbühne

Bissige Vampire  auf der Waldbühne

Die Vampirkomödie „Liebe auf den ersten Biss“ handelt von zwei Jugendlichen, die sich unsterblich verlieben. | Foto: Waldbühne Sohland

Sohland. Nicht nur das Bautzener Sommertheater hat seit vielen Jahren seine Tradition, auch im Umland gibt es in den Sommermonaten besondere Aufführungen – so auch auf der Waldbühne in Sohland an der Spree. In diesem Jahr wird „Liebe auf den ersten Biss“ - eine Vampirkomödie von Andreas Trepte aufgeführt.

Die Waldbühne in Sohland kann auf eine lange Geschichte zurückschauen. Bereits 1920 fanden auf der „Felsenbühne an der Teufelskanzel“ ein Puppenspiel sowie eine Märchenaufführung statt. Die offizielle Eröffnung der Bühne erfolgte im Mai ein Jahr später.
Besonders die erste Saison war sehr erfolgreich, berichten Historiker. Doch die Folgejahre waren von Höhen und Tiefen geprägt, vor allem wetterbedingt. 1924 übernahm Frau Senff-Georgi vom Dresdener Staatstheater die Spielleitung. Von nun an agierten auf der Waldbühne Sohland junge Berufsschauspieler. Im Jahr 1926 gehörte dem Ensemble Victor de Kowa an, der später durch seine Mitwirkung in einer Reihe von UFA-Filmen bekannt wurde. 1930 musste das Waldtheater auf Grund der Weltwirtschaftskrise seine Pforten schließen. Von da ab begann ein 60-jähriger Dornröschenschlaf.

Erst Anfang der 90-er Jahre begann eine Gruppe von ambitionierten Laienschauspielern der Gemeinde Sohland an der Spree und der Stadt Schirgiswalde die Naturbühne wiederzubeleben. Seitdem wird auf der Waldbühne Sohland von Mai bis September wieder gesungen, getanzt, gestritten, gefochten, geritten, geflirtet und vor allem viel gelacht. Die Spielgemeinschaft Schirgiswalde zeigt in diesem Jahr mit „Liebe auf den ersten Biss“ ihre bereits 25. Inszenierung.
Die Vampirkomödie von Andreas Trepte ist ein heiteres Stück, in dem es um zwei Jugendliche geht, die sich Hals über Kopf ineinander verlieben und so manches Problem bewältigen müssen, denn Hauptfigur Louis ist ein Vampir. Ob die Inszenierung mit einem Happy End ausgeht, es gelingt, die Vampire zu bändigen und ob der erste Biss tatsächlich die große Liebe bringt, dass erleben die Zuschauer mit viel Spannung, Action und Humor.

„Bereits vor 18 Jahren haben wir ein Stück über Vampire aufgeführt. Das hat damals schon Spaß gemacht, daher wollten wir das Thema dieses Jahr wieder aufgreifen“, so Andreas Trepte. Er selbst hat als Reisekabarettist angefangen und inszeniert nun jedes Jahr das Sommertheater in Sohland. Wenn mal Not am Mann ist springt er sogar selbst auf der Bühne ein. Rund 20 Laiendarsteller, darunter sechs Jugendliche, sind an der lustigen Inszenierung  beteiligt und verkörpern ihre Rollen mit viel Witz und Leidenschaft. „Für die letzten zwei Vorstellungen hoffen wir alle auf gutes Wetter, damit die rund 500 Zuschauer noch einmal richtig Spaß haben“, gibt sich Andreas Trepte zuversichtlich.

Eine der Darstellerinnen des Stückes ist Katja Eichler. In ihrem ersten Sommertheaterstück in Sohland übernimmt sie die Rolle der Fledermaus Gaston. Zur Laienschauspielerei kam die junge Frau durch einen Zufall. „Mein damaliger Berater im Jobcenter bekam von Andreas Trepte einen Anruf, dass einige Kollegen ausgefallen seien, da fragte er mich ob ich Lust hätte. Da ich in der Schule schon mal Theater gespielt habe, war ich sofort begeistert und sagte zu.“ Seitdem steht die Bautzenerin an diesem Wochenende nun schon zum zehnten Mal auf der Waldbühne in Sohland. „Es macht mir riesigen Spaß und ich wurde von meinen Kollegen sehr freundlich aufgenommen.“ Allerdings ist die Zeit des Theaterspielens schon bald vorbei.

Wenn am Sonntag der letzte Vorhang für „Liebe auf den ersten Biss“ fällt, steht für Katja Eichler wieder ihr eigentlicher Beruf im Vordergrund. Seit kurzem ist sie nämlich eine der vielbesprochenen Quereinsteigerinnen, die nun als Lehrer arbeiten. „Ich habe Germanistik und Geschichte studiert und kürzlich ein Zusatzzertifikat erhalten. Jetzt unterrichte ich zwei fünfte und eine achte Klasse an der Oberschule in Hoyerswerda.“ Nach dem Sommertheater wird die Schauspielerei erst einmal auf Eis gelegt, denn die Arbeit als Pädagogin verlangt ihr viel Zeit ab. Im Winterstück, wofür die Proben schon bald beginnen werden, wird sie auf jeden Fall fehlen, aber bei der kommende Sommerinszenierung im nächsten Jahr möchte die 29-Jährige unbedingt wieder dabei sein. „Ich liebe das Theaterspielen, besonders hier auf der Waldbühne. Das hat einen ganz eigenen Charme, den ich sehr mag“, erzählt Katja Eichler.

Nach der letzten Aufführung der Vampirkomödie am Sonntag, wird nächste Woche Sonntag, 28. August für alle Puppenspiel-Fans das Stück „Das übermütige Entchen“ aufgeführt.

 

Cornelia Fulk / 20.08.2016

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