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DB-Züge sollen wieder rollen

DB-Züge sollen wieder rollen

Die Trilex-Triebwagen der Länderbahn rollen bis Dezember 2019 durch die Lausitz. Dann soll die DB wieder zum Zug kommen. Foto: PR

Bautzen. Der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON), der Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe (ZVOE), der Liberecký kraj (LK) und der Ústecký kraj (ÚK) haben in ihren Gremien den Beschluss zur Vergabe der Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im Ostsachsennetz gefasst. Demnach sollen mit Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2019 zwischen Görlitz und Dresden sowie zwischen Zittau und Dresden wieder Züge der Deutschen Bahn verkehren. Damit entschieden sich die Verkehrsverbünde gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit der Länderbahn. Für die Strecke OE60V, auf der bislang die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) verkehrte, läuft hingegen noch ein EU-weites Ausschreibungsverfahren.
Zu den Gründen wurde zunächst nichts bekannt. Der stellvertretende ZVON-Geschäftsführer Christoph Mehnert sagte lediglich auf eine Anfrage des Oberlausitzer Kuriers, dass bis zum Zeitpunkt der Zuschlagserteilung, die für den 8. Mai vorgesehen ist, keine weiteren Auskünfte erteilt werden können. Unterlegene Bieter hätten bis dahin noch die Möglichkeit, einen Antrag auf Einleitung eines Nachprüfverfahrens zu stellen.
Bei dem Unternehmen, das künftig die Lausitzer an ihr Ziel bringen soll, handelt es sich um eine Tochter der Deutschen Bahn. Laut ZVON wirkt sich der mögliche Betreiberwechsel für das Fahrpersonal der Länderbahn nur geringfügig aus. Christoph Mehnert: „Die Verkehrsverbünde haben die Personalübernahme von Triebwagenführern und Zugbegleitern in der Ausschreibung festgelegt.“ Betroffen von der Entscheidung sind unter anderem die Bahnlinien Dresden – Bautzen – Görlitz (RE1 und RB60), Görlitz – Bischofswerda (RE 1V), Dresden – Zittau – Liberec (RE2) sowie Dresden – Ebersbach – Zittau (RB 61). Änderungen auf der Strecke Liberec – Zittau – Varnsdorf – Seifhennersdorf (L7) sollen ab dem 12. Dezember 2020 greifen. Auf diesen Abschnitten ist auch künftig der Einsatz von Triebwagen vorgesehen.
Unabhängig davon sollen sich ab kommendem Montag, dem 7. Mai, zwischen Görlitz und Bischofswerda die Platzkapazitäten erhöhen – und zwar in vier ODEG-Zügen. Dazu werden den Angaben zufolge zwei Triebwagen statt bislang nur einer auf die Strecke geschickt. Profitieren werden die Fahrgäste des in Görlitz startenden OE 63937 (13.20 Uhr) und OE 63941 (17.20 Uhr) sowie die des in Bischofswerda abfahrenden OE 63938 (14.22 Uhr) und OE 63942 (18.22 Uhr). Hintergrund sei die extrem gute Auslastung der Züge. Christoph Mehnert: „Die Zugbegleiter der ODEG haben im letzten halben Jahr vermehrt Auslastungen von über einhundert Prozent festgestellt. Auch Fahrgäste bemängelten immer öfter, dass diese Züge zu voll sind.“ Der Sprecher und Geschäftsführer der ODEG, Arnulf Schuchmann, entgegnete: „Die Kritik der Fahrgäste haben wir ernst genommen und möchten mit unseren Verstärker-Zügen das Reisen in den ODEG-Triebwagen angenehmer gestalten. Wir freuen uns sehr über die Zusatzbestellung des ZVON.“
Für die Mehrleistungen kalkuliert die ODEG Mehrkosten von etwas über zwei Euro pro Zugkilometer, die der ZVON eigenen Angaben zufolge tragen wird. Die Mehrkosten setzen sich demnach aus höheren Diesel- und Instandhaltungskosten zusammen. Aber auch der Personalaufwand erhöhe sich. Für Christoph Mehnert ist das gut angelegtes Geld: „Mit einer höheren Kapazität können wir nicht nur die Fahrgäste, die diese Leistungen schon nutzen, bequemer befördern. Zusätzlich können wir sicherlich noch den einen oder anderen Fahrgast mehr ansprechen.“

Redaktion / 07.05.2018

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