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Kreisvolkshochschule testet Online-Lernen

Kreisvolkshochschule testet Online-Lernen

Beim Einsatzleiter der Polizei können Frauen im Selbstverteidigungskurs das richtige selbstbewusste Verhalten erlernen. | Foto: privat

Kamenz/Bischofswerda. Über 300 verschiedene Kurse gibt es bei der Kreisvolkshochschule in jedem Semester. Sprachen, Yoga und Töpfern gehören zu den beliebten Angeboten. Während die Zahl der Teilnehmer stabil ist, werden Kursleiter gesucht.

Ruhig ist es am Nachmittag in der Kreisvolkshochschule (KVHS). Die Räume und Flure füllen sich erst am frühen Abend, wenn die Kurse beginnen. „Die meisten unserer Kursteilnehmer sind zwischen 35 und 55 Jahren alt und berufstätig“, erklärt Klaus Helbig. Er ist der Leiter Kreisvolkshochschule Bautzen und hat sein Büro in der Regionalstelle Kamenz. Die Statistik verrät auch, dass der Anteil der Senioren zunimmt. Selbst 80-Jährige belegen noch Volkshochschulkurse.

Bei der Zusammenstellung des Semesterplans orientieren sich die Mitarbeiter an dem, was seit Jahren gut läuft und probieren auch Neues aus. Dauerbrenner sind die Sprachkurse. Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Schwedisch und Spanisch gehören zum Programm. Besonders viele Sportkurse gibt es am Standort in Kamenz, der über einen eigenen Gymnastikraum verfügt. Von Tanz, über Rückentraining bis hin zu asiatischen Entspannungstechniken oder Bauchtanz und Babybewegungskursen reicht das Angebot.

Neu etabliert wird in diesem Herbstsemester ein Selbstverteidigungskurs für Frauen. „Nach den Ereignissen in der Silvesternacht gab es bei uns entsprechende Anfragen“, sagt Fachbereichsleiterin Petra Schönbach. Sie suchte nach einem kompetenten Kursleiter, der neben Verteidigungstechniken auch Hinweise zu richtigen Verhaltensweisen gibt, um sich selbstbewusst darzustellen. Geleitet wird der Selbstverteidigungskurs für Frauen jetzt von Marco Leik. Er ist Einsatztrainer der Polizeidirektion in Görlitz und Ju-Jitsu-Trainer beim PSV Kamenz. Geplant sind zehn Kursstunden. Los geht es am Donnerstag, 8. September.

Ungewöhnlich und trotzdem beliebt seien die Sensenkurse, berichtet Klaus Helbig. Seit drei Jahren erfreuen sie sich eines ungebrochenen Interesses. Jetzt im Herbst steht das richtige Dengeln auf dem Plan. Am Sonntag, 4. September, ab 12.00 Uhr zeigt Georg Steffens, Sensenlehrer beim Sensenverein Deutschland, den Interessierten, was eine Sense scharf macht. Im Frühjahr hat er den Teilnehmern bereits den richtigen Umgang mit dem Mähwerkzeug erklärt. Für diesen Kurs und alle anderen ist eine Anmeldung nötig.

Die Zahl der Teilnehmer hat sich in den vergangenen Jahren stabilisiert. Fast 7.000 Personen sind in den verschiedenen Kursen eingeschrieben. „Betrachtet man die vergangenen zehn Jahre ist die Tendenz fallende“, sagt Klaus Helbig. Als Grund vermutet er die abnehmende Zahl der Menschen im Landkreis. Schwieriger sei dagegen die Situation bei den Lehrkräften. Viele Lehrer, die seit Jahren mehrmals in der Woche an der Volkshochschule unterrichten, gehen aufs Rentenalter zu. Die Lehrer im Schuldienst sind meist vollbeschäftigt und haben kaum Zeit für zusätzlichen Unterricht. Und auch bei den angebotenen Computer- oder Handykursen für Smartphonebesitzer sei man auf einsatzbereite Kursleiter angewiesen.

Die Kreisvolkshochschule verfolgt zwei Wege, um dem Problem zu begegnen. Erstens wird offensiv um neue Kursleiter geworben. Zweitens gibt es seit diesem Jahr erstmals Live-Webinare. In Zusammenarbeit mit dem LernNetz werden Xpert Business-Kurse zu verschiedenen Themen angeboten. Dabei sitzen die Teilnehmer in den Räumen der KVHS in Kamenz, andere vielleicht in Zittau oder Norddeutschland. Sie werden zu einem virtuellen Webinarraum zusammengefasst, in dem dann ein Dozent unterrichtet. „So können die Kurse stattfinden, auch wenn sich nicht genügend Teilnehmer anmelden“, erklärt Klaus Helbig. Wie diese Kombination aus Online-Lernen und Präsenzlernen ankommt, wird sich zeigen. Die Pilotphase beginnt im Herbstsemester.

Mehr Informationen im Internet unter: www.kvhsbautzen.de

Katrin Kunipatz / 29.08.2016

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