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Wenzelsmarkt: Ein sicheres Erlebnis

Wenzelsmarkt: Ein sicheres Erlebnis

Adventskalender und Jubiläumsglühweintasse: Andreas Hennig vom Kulturbüro der Stadt präsentiert gemeinsam mit dem Namenspatron die Marketingartikel des 634. Wenzelsmarktes. Foto: RK

Deutschlands ältester, in einer Chronik erfasster Weihnachtsmarkt öffnet am Freitag, dem 1. Dezember 2017, seine Pforten – und das bereits zum 634. Mal. Seit 1997 kümmert sich die Stadt um dessen Ausrichtung. Zum Start ins dritte Jahrzehnt gibt es nicht nur eine Jubiläumstasse, die der Premierenauflage verblüffend ähnlich sieht, sondern auch wieder zahlreiche Höhepunkte.

Bautzen. Angestaubt kommt der Bautzener Wenzelsmarkt keinesfalls daher. Der Kommune als Veranstalterin zufolge dürfen sich die Gäste auch diesmal auf Neuerungen für Gaumen, Augen und Ohren freuen. Das mit Abstand Beste zuerst: Das Mittelalter soll wieder verstärkt in den Fokus gerückt werden, so wie es viele Einwohner und Besucher von einer historischen Stadt wie Bautzen erwarten. Bis zum 23. Dezember bieten auf Haupt- und Kornmarkt sowie der Reichenstraße dazwischen rund 90 Händler und Gastronomen ihre Waren an. „In diesem Jahr wurden die Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes noch besser an die Besucherströme angepasst“, sagte Andreas Hennig vom Kulturbüro am Montag während eines Pressegespräches, der bezogen auf die Traditionsveranstaltung wie gewohnt die Regie führt. „Täglich warten die Gastronomen und Händler nun ab 11.00 Uhr auf ihre Kunden. Auch einen Tag vor dem Heiligabend, am 23. Dezember, wird der Wenzelsmarkt von 11.00 bis 20.00 Uhr zum gemütlichen Schlendern einladen.“ Die einzelnen Programmpunkte wurden wie immer in einer Broschüre zusammengefasst. Das Heft steht auch online unter www.bautzen.de zum Herunterladen bereit.

Reichenstraße bleibt Marktzeile

Wie die Verantwortlichen vom Kulturbüro und dem Amt für Stadtmarketing bekanntgaben, wird auf der Reichenstraße ebenfalls wie gewohnt weihnachtliches Flair einkehren. Händler sollen dort weiterhin ihre Waren anbieten können. Allerdings mit der Auflage, dass deren Buden mit einer entsprechenden Brandschutzwand versehen werden, um im Ernstfall ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Häuserwände zu verhindern. Die Kommune will sich finanziell an den umzusetzenden Maßnahmen beteiligen, wie es hieß. Eine Untersuchung der Feuerwehr habe einen entsprechenden Handlungsbedarf aufgezeigt, wie es hieß. Auf keinen Fall soll sich in Bautzen ein Feuerdrama wie vor exakt zehn Jahren im Stallhof Dresden abspielen.  Am 17. Dezember 2007 war dort am frühen Morgen aus damals ungeklärter Ursache ein Feuer ausgebrochen. Zwar wurde bei dem Brand niemand verletzt, jedoch fielen sechs Buden des mittelalterlichen Weihnachtsmarktes den Flammen zum Opfer, ebenso wie einige Nebenbauten und die Fassaden des Dresdener Residenzschlosses.

Sicherheit geht vor

Doch nicht nur in punkto Brandschutz haben die Veranstalter entsprechende Vorkehrungen getroffen. Auch in Bezug auf die latente Terrorgefahr, der Deutschland nach wie vor ausgesetzt ist, will die Verwaltung entsprechend reagieren. Im Interesse der Sicherheit wollte Stadtsprecher André Wucht jedoch keine Details kundtun. Vielmehr ist der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes vorgesehen. Des Weiteren plane die Polizei Einsätze nach eigener Schwerpunktsetzung. „Außerdem wird es gemeinsame Streifen des Polizeivollzugsdienstes mit dem gemeindlichen Vollzugsdienst geben“, führte er weiter aus. „Die Aufwendungen betragen rund 12.000 Euro.“

Premiere für Wenzels Lieblings-Leckerbissen

Beim Gedanken an eine Bratwurst, gebrannte Mandeln oder Pfefferkuchen läuft vielen das Wasser im Mund zusammen. Deshalb gehören diese Leckereien zu den Klassikern auf jedem Weihnachtsmarkt. Wer allerdings den Wenzelsmarkt besucht, schätzt das Besondere, sind sich die Organisatoren sicher. Deshalb sollen sich die Gäste auch auf ausgefallene Köstlichkeiten freuen dürfen. Die Gastronomen waren aufgerufen, eigens für den Wenzelsmarkt eine Spezialität zu kreieren.

So soll die Kundschaft in diesem Jahr unter anderem an die Bratapfel-Zimt-Bratwurst, den Baumstriezel mit Glühwein-Geschmack und Lángos mit Senf-Sauerrahm herangeführt werden.
Die Spezialität, die den Besuchern am besten schmeckt, erhält einen Preis. Um diese zu ermitteln, begibt sich eine Jury bestehend aus Bautzener Gastronomen, Journalisten und den Gewinnern einer Facebook-Aktion inkognito auf eine Verkostungstour.
Öffentlichkeitswirksam soll dann am Sonntag, dem 17. Dezember, „Wenzels Lieblings-Leckerbissen“ auf der Bühne am Hauptmarkt gekürt werden. Momentan ist die Rede von 14.00 Uhr.

Damit Kinderaugen strahlen

Die kleinen Besucher kommen vor allem auf dem Kornmarkt und dem Hauptmarkt auf ihre Kosten. Dort drehen sich Karussells. Außerdem können die Tiere im Streichelzoo bestaunt und natürlich angefasst werden.
Darüber hinaus veranstaltet die Stadtverwaltung erneut einen Malwettbewerb für Kinder. Das Thema lautet diesmal „Der Held meines Lieblingsbuches ist in Bautzen zu Gast“.

Die von den Mädchen und Jungen angefertigten Arbeiten müssen unter Angabe des Alters, des Namens und der Anschrift bis zum 13. Dezember 2017 im Kulturbüro der Stadtverwaltung Bautzen, Fleischmarkt 1, eingehen, wenn sie noch rechtzeitig den Weihnachtsmann erreichen sollen. Der überreicht nur drei Tage später gegen 15.30 Uhr im Rathaus Preise an die besten Zeichnerinnen beziehungsweise Zeichner.
Zudem können alle Kinder wieder ihre Wunschzettel unter Angabe ihres Namens und der vollständigen Anschrift in den Himmelpfort-Briefkasten am Weihnachtsbaum einwerfen. „Bei einem Einwurf bis zum 14. Dezember 2017 antwortet der Weihnachtsmann noch vor Heiligabend“, ist sich Laura Ziegler vom Presseamt der Stadt sicher.

Verkaufsoffene Sonntage in der Adventszeit

Ausgeschlafen und ganz in Ruhe einkaufen gehen, das funktioniert am 3. und 17. Dezember. Dann laden die Bautzener Geschäfte all jene zu einem Bummel ein, die noch auf der Suche nach passenden Weihnachtsgeschenken sind. Jeweils geöffnet sind die Läden in der Zeit von 12.00 bis 18.00 Uhr.

Wenzelsmarkt mit Fortsetzung?

Bislang endet der Bautzener Weihnachtsmarkt kurz vor Heiligabend. Das könnte sich in Zukunft jedoch ändern. Wie Andreas Hennig dem Oberlausitzer Kurier verriet, ist die Rathausmannschaft nach wie vor auf der Suche nach einem privaten Betreiber, der mit eigenen Händlern und Gastronomen im Schlepptau einen Wintermarkt auf die Beine stellt. „Das würden wir befürworten“, sagte der Kulturverantwortliche. In diesem Zusammenhang ließ er auch wissen, dass die Idee einer Eisbahn während der Marktzeit weiter verfolgt werde. „Noch immer gibt es einen Interessenten. Wir müssen mit ihm allerdings noch ins Detail gehen.“                 
Bis tatsächlich eine Lösung gefunden ist, wird der 634. Wenzelsmarkt dann jedoch Geschichte sein.        

Redaktion / 19.11.2017

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