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Wiedersehen der Täschnerinnen

Wiedersehen der Täschnerinnen

Organisiert von Helga Schulze (2.v.r.) trafen sich die Täschnerinnen 60 Jahren nach dem Beginn ihrer Ausbildung erstmals in der Neukircher Töpferschenke wieder. | Foto: privat

Neukirch/Lausitz. Nach 60 Jahren traf sich Helga Schulze mit „ihren Mädels“. Die gestandenen Frauen saßen jüngst in Neukirch zusammen, um über ihre Lehrzeit der VEB Koffer- und Lederwarenfabrik Neukirch zu schwatzen. Von den acht Frauen, die 1956 im Alter von 14 und 15 Jahren mit der Lehre als Täschnerin begannen, konnten sechs und der Lehrausbilder dabei sein. Eine reiste sogar extra aus München an, berichtet die 74-jährige Helga Schulze. Sie hat dieses allererste Treffen organisiert. Obwohl die meisten Frauen in der Umgebung von Neukirch wohnen, war es doch nicht so leicht alle Kontakte wiederherzustellen. Letztlich ist es aber doch gelungen.

Bis heute hat Helga Schulze die Berichtsbücher aus ihrer zweieinhalbjährigen Lehrzeit und die Zeichnungen ihrer Abschlussarbeiten aufgehoben. Neben berufstheoretischen und berufspraktischen Inhalten lernten die jungen Frauen auch in den Fächern Chemie, Physik, Biologie, Geschichte und Mathematik. Die Unterlagen will die gebürtige Demitzerin dem Neukircher Museum übergeben. Schließlich war die Lederfabrik mit ihren drei Werken ein wichtiger Arbeitgeber im Ort.

Helga Schulze arbeitete bis zur Geburt ihres ersten von insgesamt vier Kindern als Täschnerin. Mit dem Säugling nähte sie zuerst in Heimarbeit und später bis zur Wende Kragen und Manschetten für den Konfektionsbetrieb Karl Lange in Demitz-Thumitz. Und auch nach der Wende arbeitete sie bis zur Rente. Heute lebt Helga Schulze gemeinsam mit ihrem Mann – beide sind seit 56 Jahren verheiratet – in Neukirch. Mit kleinen Ausflügen und Wanderungen hält sich das Paar fit, auch wenn Helga Schulze nach einem Schlaganfall etwas gehandicapt ist.

Katrin Kunipatz / 23.07.2016

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