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Zwei neue Häuser: Martinshof investiert in seine Wohn-Infrastruktur

Zwei neue Häuser: Martinshof investiert in seine Wohn-Infrastruktur

Vorstand Petra-Edith Pietz und Achim Trobisch, Bereichsleiter Heilpädagogische Einrichtungen im Rothenburger Martinshof, sind froh, dass das Haus Zoar nun endlich gebaut werden kann. | Foto: fum

Rothenburg. Im Rothenburger Martinshof werden derzeit zwei Bauprojekte in Angriff genommen, mit denen das Leben behinderter Menschen angenehmer gestaltet werden soll. Und die auch Auswirkungen haben auf die künftige Wohn-Infrastruktur des Martinshofes.

Der erste Spatenstich ist schon vorbei, die ersten Gräben sind gezogen, Bauzäune wurden aufgestellt, nun rücken die Bagger an. Im Martinshof entstehen zwei Ersatzneubauten, das bisher genutzte Objekt wird modernisiert und umgewidmet. Neu gebaut wird das Eva-von-Tiele-Winckler-Haus – ein Wohn-Pflege-Heim für Menschen mit erhöhtem Pflegebedarf. Namensgeberin ist eine Diakonisse aus Oberschlesien, die – konfrontiert mit der Armut der Bergarbeiterfamilien – eine eigene Diakonissenschwesternschaft gründete, die so genannten Friedenshortschwestern. Sie wendeten sich hilfsbedürftigen Menschen zu. Der zweite Neubau ist das Zoar-Haus und gedacht für Menschen mit Behinderung. Der Name ist eine Erinnerung an den früheren, bis 1941 gültigen Namen des Martinshofes, der damals auf Betreiben der Nationalsozialisten seinen jüdischen Namen Zoar verlor. Die Kapazität beider Gebäude ist auf jeweils 24 Personen ausgelegt. Entstehen werden sie in unmittelbarer Nähe des Laurentius-Hauses, das derzeit über 53 Plätze verfügt, die dann auf die Neubauten verteilt werden. Fünf Plätze werden abgeschmolzen.

Nach zwei bis drei Jahren Planung und intensiven Verhandlungen mit den Kostenträgern kann es jetzt richtig los gehen mit dem Baugeschehen. Errichtet werden die Gebäude einmal im Fachwerkstil und zum Zweiten in Massivbauweise. „Wir wollen vergleichen, welcher Typ sich langfristig für unsere Zwecke besser eignet. Einen Unterschied von außen sehen wird man aber nicht“, erläutert Achim Trobisch, Bereichsleiter Heilpädagogische Einrichtungen im Martinshof. Die künftigen Bewohner bekommen Acht-Personen-Wohngruppen zur Verfügung gestellt und sollen sich fühlen wie in einer Großfamilie. Die 5,2 Millionen Baukosten bezahlt der Martinshof aus Eigenmitteln oder finanziert sie über Kredite.

Das nach der laut Vorstand Petra-Edith Pietz „hoffentlich gleichzeitigen Fertigstellung im Herbst 2017“ frei werdende Laurentius-Haus wird anschließend umfangreich saniert. „Es wurde in den 1970er Jahren als Kinderkrankenhaus errichtet, die Wohnqualität entspricht längst nicht mehr dem heutigen Standard“, erklärt Trobisch. Derzeit werde das Objekt von Architekten überplant und solle im Zuge des Umbaus einfache Übernachtungsmöglichkeiten und kleine Wohnungen für Praktikanten oder Azubis bekommen. Einziehen könnten aber auch Paare. Die Verantwortlichen des Martinshofes stellen sich eine gemischte Belegung aus behinderten und nichtbehinderten Menschen vor.

Frank-Uwe Michel / 20.09.2016

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