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Auf Jahre zum Sparen verdonnert

Auf Jahre zum Sparen verdonnert

Trotz Sparzwangs soll die Jugendfeuerwehr ein gedämmtes Dach erhalten. Foto: privat

Obergurig. Gerade erst sind für die Gastronomie neue Beschränkungen erlassen worden, um der Corona-Pandemie Herr zu werden. Gäste sollen neben ihrem Geimpft- und Genesenenstatus fortan auch einen Negativtest beziehungsweise einen Nachweis über eine erfolgte Auffrischungsimpfung erbringen. Auch in der Gemeinde Obergurig sind Gastwirte von diesen einschneidenden Regelungen betroffen, für die es keine parlamentarische Legitimation gibt. Vor diesem Hintergrund ersehnt sich auch Bürgermeister Thomas Polpitz eine Zeit nach der Pandemie. Er verbindet damit die Hoffnung, dass die in der Kommune ansässigen Betriebe dann wieder ohne Einschränkungen öffnen dürfen. 

Die aufgrund eines größeren Gewerbesteuerausfalles zum Sparen verdonnerte Gemeinde leidet besonders unter der Virus-Krise. Bis zum Jahr 2018 war sie unabhängig von jedweden Schlüsselzuweisungen des Freistaates. Dann forderte ein bis dato in der Kommune ansässiges Unternehmen viel Geld zurück. „Unser größter Steuerzahler, eine Firma mit etwa 300 Beschäftigten, hat seinen Stammsitz nach Geldern in Nordrhein-Westfalen verlegt. Damit fallen nicht nur künftige Steuereinnahmen weg, sondern wir mussten die Steuern zurückzahlen, die wir letztes und dieses Jahr schon erhalten haben. 1,7 Millionen Euro. Dem gegenüber stehen nur 390 000 Euro, die die Firma laut eines neuen Bescheides für 2017 und 2018 zahlt. In meinen Augen ist das zugelassener Steuerbetrug, denn produziert wird ja nach wie vor hier“, sagte damals der Bürgermeister in einem Interview mit der lokalen Tageszeitung.

Inzwischen seien weitere Steuerausfälle zu beklagen, weil sich Betriebe aufgrund von Corona in ihrer Tätigkeit eingeschränkt sahen. Vor diesem Hintergrund würden auch 2022 keine großen Investitionen in Angriff genommen. Und dennoch: Nicht alles muss aufgrund dieser Entwicklung auf die lange Bank geschoben werden. „Dank einer Fördermittelzusage werden wir die Flachdächer unserer Jugendfeuerwehr mit einem Hitzeschutz – einer Art Dämmung – ausstatten können sowie die Zaunanlage unserer Grundschule erneuern“, erklärt Thomas Polpitz. „Kleinere Investitionen in unsere Feuerwehren sind geplant, der Kauf eines neuen Feuerwehrfahrzeuges liegt jedoch weiterhin auf Eis.“ Er geht davon aus, dass Obergurig auch künftig für die dort wohnenden Menschen und Zuzügler lebenswert bleibt. Das würden auch die seit Jahren stabilen Einwohnerzahlen und Geburten unter Beweis stellen. „Darauf bin ich sehr stolz“, meint der Bürgermeister, der gleich noch einen Grund für ein möglichst baldiges Ende der Pandemie hinterher schiebt. „Obergurig feiert dieses Jahr sein 750-jähriges Bestehen. Dazu soll es ein Festwochenende geben. Die Vorbereitungen laufen. Aber leider leben wir weiterhin mit der Unsicherheit Corona und den daraus bestehenden Beschränkungen.“ 

Roland Kaiser / 17.01.2022

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