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Freie Fahrt am westlichen Stadttor

Freie Fahrt am westlichen Stadttor

Sie durchschnitten das obligatorische Band zur Freigabe: Volker Jung (Bistra-Bau), Roland Fleischer (SPD-Stadtrat), Volker Bartko (Energie- und Wasserwerke), Oberbürgermeister Alexander Ahrens, Baubürgermeisterin Juliane Naumann und Dieter Deutscher.

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Erst kurz vor dem angesetzten Freigabetermin am Montagmorgen haben die Baufahrzeuge das Feld geräumt. Fotos: UM

Hörbares Aufatmen bei Autofahrern und Gewerbetreibenden: Die Jahrhundertbaustelle Schliebenkreisel ist Geschichte. Doch die Freude darüber währte nur kurz. Die nächste Staufalle hat nicht lange auf sich warten lassen.

Bautzen. André Wucht ist ein Mann mit Humor. Der Bautzener Amtsleiter für Stadtmarketing und Pressearbeit, der in dieser Eigenschaft auch als städtischer „Zeremonienmeister“ fungiert, hatte Bagel organisiert. „Dieses kreisrunde Gebäck mit einem Loch in der Mitte eignet sich besser als irgendein anderes für unseren heutigen Anlass“, meinte er schmunzelnd. Galt es doch, einen Kreisverkehr seiner Bestimmung zu übergeben.
Und nicht irgendeinen Kreisverkehr, sondern den so genannten Schliebenkreisel – ein Bauwerk, das die frühere Ampelkreuzung Schliebenstraße/Dresdener Straße/Clara-Zetkin-Straße am nordwestlichen Stadtzugang ersetzt. 13 Monate – die Winterpause eingerechnet – dauerte es, um das „Jahrhundertbauwerk“ fertigzustellen. „Viele Leute haben sich über die Bauarbeiten und die damit verbundenen Umleitungen beschwert. Doch ich finde, wir müssen uns eher dann Sorgen machen, wenn in Bautzen nicht mehr gebaut wird“, erklärte Oberbürgermeister Alexander Ahrens.

Für die im September 2015 gewählte Baubürgermeisterin Juliane Naumann (parteilos) stellt der Schliebenkreisel zweifellos das bislang größte Projekt ihrer noch jungen Amtszeit dar. „1,7 Millionen Euro sind in dieses Vorhaben geflossen, davon 680.000 Euro Fördermittel des Freistaates Sachsen“, berichtete sie und blickte auf die Vorgeschichte zurück: „Im Zuge der Herabstufung des Straßenzuges B 6/B 96 zur Staatsstraße beschloss der Stadtrat ein Verkehrskonzept für die Innenstadt, das den Umbau der Ampelkreuzung im Westen von Bautzen zu einem Kreisverkehr beinhaltet.“ Ziel sei es gewesen, den Verkehr zu verflüssigen. Ein Test mit einem provisorischen Kreisverkehr von April bis Oktober 2015 bestätigte diese Annahme. Daraufhin fiel der Beschluss, den Umbau dauerhaft zu gestalten.

Die Bauphase von Juni 2016 bis Anfang Juli 2017 (unterbrochen durch eine viermonatige Winterruhe) gestaltete sich, was allerdings nicht anders zu erwarten war, zu einer Belastungsprobe sowohl für die Anlieger der Baustrecke als auch der Schleichpfade. Insbesondere die Gewerbetreibenden an der Clara-Zetkin-Straße klagen über teils existenzbedrohende Umsatzeinbußen und die Einwohner des Stadtteils Seidau über chaotische Verhältnisse. Der Bau konnte auch erst eineinhalb Monate später als ursprünglich geplant beendet werden, wofür „unbekannte“ Leitungen im Untergrund sowie belastetes Erdreich einer früheren Tankstelle sorgten. Dafür gestalten sich jetzt die Übergangsbedingungen für Fußgänger weitaus komfortabler als vor dem Umbau: So gibt es an jedem Straßenast einen Zebrastreifen sowie eine zusätzliche Querung auf Höhe der Leibnizstraße. Radfahrer werden über einen Schutzstreifen in Richtung Friedensbrücke geführt.

Und was die eingangs zitierte Sorge des Oberbürgermeisters betrifft: Sie ist unbegründet. Denn: Die nächste Baumaßnahme hat bereits begonnen, und zwar dort, wo die vorherige aufhörte – am Übergang der Clara-Zetkin-Straße zur Friedensbrücke. Hier rollt der Verkehr bis zum 21. Juli nur einspurig. Von den vielen anderen Straßenbaustellen in anderen Stadtteilen – allen voran im Zuge des Banhnbrückenabrisses auf der Zeppelinstraße – noch gar nicht gesprochen … Nein, Bautzen ohne Baustellen bleibt wohl auf absehbare Zeit undenkbar.

Uwe Menschner / 10.07.2017

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