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Mit 78 noch auf 
dem Pfederücken

Mit 78 noch auf 
dem Pfederücken

Horst Ganze sitzt auch mit 78 Jahren noch auf dem Pferderücken. Auf Haflinger Max reitet er gemächlich seine Touren rund um den Tannehof in Neu-Krauscha. Foto: privat

Wahrscheinlich hätte er das selbst nicht für möglich gehalten. Und doch ist es wahr: Mit 78 Jahren hat der Görlitzer Horst Ganze jetzt im Tannehof Neu-Krauscha seine 500. Reitstunde absolviert. Und er möchte weitermachen, so lange die Gesundheit mitspielt.

Neu-Krauscha.
Gerade erst ist er vom Pferd gestiegen. Gemächlich geht es nun zurück in den Stall. Horst Ganze und Max wissen, was sie aneinander haben: Der 78-jährige Hobbyreiter schätzt das ruhige Wesen und die Ausgeglichenheit seines „vierbeinigen Untersatzes“. Und der 18-jährige Haflinger ist wahrscheinlich froh, dass er immer dann, wenn ihn Horst Ganze besteigt, nicht über Stock und Stein galoppieren muss, sondern in gemütlichem Tempo durch Wald und Flur trappeln kann. Nach der 500. Reitstunde des rüstigen Seniors bilden Ross und Reiter ein eingespieltes Team.

Dabei ist es eher Zufall und noch gar nicht so lange her, dass der Neißestädter überhaupt aufs Pferd gestiegen ist. „Von meinen Kindern habe ich mal eine Schnupperstunde im Rosenhof geschenkt bekommen. Das gefiel mir so gut, dass daraus 20 Stunden geworden sind. Danach bin ich auf den Tannehof gewechselt. Seit 2004 reite ich hier einmal in der Woche, inzwischen schon rund 70 Stunden auf Max“, erzählt der 78-Jährige, der auf einem Bauernhof mit vielen Tieren aufgewachsen ist. „Es ist ja nicht so, dass wir zusammen übers Gelände flitzen. Wir lassen uns Zeit“, sagt er und bezeichnet das Reiten auf dem Haflinger als gemeinsames „Spazieren“. Es sei recht gemütlich, manchmal werde natürlich auch getrabt. „Ich passe mich dem Rhythmus des Pferdes an, das tut meinem Rücken gut.“

Seit mehr als 30 Jahren schlägt sich Horst Ganze mit Rückenschmerzen herum, hat Vieles ausprobiert – aber nichts hat ihm wirklich geholfen. Durch das gerade Sitzen beim Reiten und die immer wiederkehrenden Bewegungen hat seine Muskulatur an Stabilität gewonnen. „Ich fühle mich gut danach“, meint er und streichelt Max anerkennend und liebevoll über den Hals. So lange die Gesundheit mitmacht und sich sein Rücken darüber freut, wolle er weiter auf dem Haflinger seine Touren reiten. „Wenn ich den Sattel nicht mehr allein vom Stall zum Reitplatz tragen kann, dann muss ich wohl ans Aufhören denken“, grübelt er. Bis dahin aber sollen noch möglichst viele Reitstunden folgen.

Frank-Uwe Michel / 02.08.2017

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