Sport treiben wird teurer im Landkreis
Das Sporttreiben in den Turnhallen in Trägerschaft des Landkreises Görlitz wird ab dem kommenden Jahr teurer. Foto: Katrin Kunipatz
Die Nutzung der kreiseigenen Sportstätten sowie von Räumen in kreiseigenen Schulen wird mit Beginn des Jahres 2017 teurer. Der Görlitzer Kreistag hat auf seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich einer entsprechenden Änderung der Benutzungs- und Entgeltordnung zugestimmt.
Landkreis Görlitz. Beibehalten bleibt die Unterteilung in fünf Nutzergruppen, für die unterschiedliche Ermäßigungen gelten. So müssen Freizeitsportgruppen und gewerbliche Anbieter („Gruppe E“) den vollen, sich nach der neuen Kalkulation ergebenden Kostensatz bezahlen. Für Ein-Feld-Sporthallen mit einer Fläche von bis zu 400 Quadratmetern sind dies zum Beispiel 15 Euro pro Stunde (bisher: 12 Euro), für Dreifeldsporthallen 65 Euro (bisher: 60 Euro). Besonders hohe Ermäßigungen (bis 75 Prozent) kommen erwachsenen Sportlern in eingetragenen Vereinen mit hohem Kinder- und Jugendanteil zugute.
Kostenfrei bleibt wie schon bisher das Training von reinen Kinder- und Jugendgruppen für Vereine mit Sitz im Landkreis Görlitz. Die ursprüngliche Beschlussvorlage der Kreisverwaltung hatte vorgesehen, für diese Gruppen eine „Organisationspauschale“ in Höhe von 50 Cent pro Teilnehmer zu erheben. „Hintergrund ist der Umstand, dass gebuchte Nutzungszeiten nicht wahrgenommen werden und der Landkreis auf den Kosten für die Bereitstellung sitzenbleibt“, so Landrat Bernd Lange (CDU).
Diese Regelung wurde jedoch auf Antrag der Gruppe Bündnis 90/Die Grünen, der mehrheitlich angenommen wurde, in eine „Ausfallpauschale“ abgeändert. Diese soll in den Nutzungsverträgen verankert werden und ist im Falle der „Nicht-Nutzung“ zu zahlen. „Mit dem Erheben einer Organisationspauschale würden wir das Signal aussenden, dass wir uns einen kostenfreien Kinder- und Jugendsport nicht mehr leisten wollen“, so Thomas Pilz (Bündnis 90/Die Grünen).
Michael Wieler (Freie Wähler) machte auf das Problem aufmerksam, dass in den Einrichtungen des Landkreises und denen der einzelnen Städte und Gemeinden sehr unterschiedliche Kostensätze gelten würden: „Diese Unterschiede kann man den Bürgern nur sehr schwer erklären.“ Auch Landrat Bernd Lange (CDU) bekannte, dass eine Harmonisierung wünschenswert wäre: „Allerdings kann jede Kommune die Gebühren im Rahmen ihrer Selbstverwaltung selbst festlegen. Initiator einer Vereinheitlichung müsste der Städte- und Gemeindetag sein.“ Auf scharfe Ablehnung der anderen Fraktionen stießen die Äußerungen von Hans-Gerd Hübner (AfD), der die Kostensteigerungen in Zusammenhang mit der Asylproblematik brachte. Auch der Landrat versicherte: „Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.“ Wenn es einen Zusammenhang gebe, dann den, „dass wir dank der Nutzung durch die Asylbewerber die Turnhalle in Boxberg wieder öffnen konnten.“ Die erhöhten Gebühren seien ausschließlich auf die gestiegenen Bereitstellungskosten zurückzuführen.