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Stadt will bei Bahnradweg noch einmal nachbessern

Stadt will bei Bahnradweg noch einmal nachbessern

Zwischen Halbendorf/Gebirge und Löbau lässt es sich seit Längerem auf einer einstigen Bahntrasse radeln. Foto: RK

Großpostwitz/Schirgiswalde-Kirschau. So schnell wird kein Drahtesel auf der einstigen Bahntrasse von Großpostwitz nach Halbendorf/Gebirge unterwegs sein. Die Gemeindeverwaltung rechnet nicht mehr mit einem zeitnahen Baubeginn für die geplante Trasse. Wie Bürgermeister Frank Lehmann dem Oberlausitzer Kurier auf Anfrage verriet, geht er zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Bautrupps erst 2019 vor Ort anrücken können. Als Grund nannte er den Entwurf zum Ingenieurvertrag, der von der Stadt Schirgiswalde-Kirschau in seiner aktuellen Fassung nicht akzeptiert werde. Dieser sei jedoch Bestandteil einer gemeinsamen Planungsvereinbarung. Seine Gemeinde habe bereits das Notwendige erledigt. „Eine Beschlussfassung zur Planung ist in Großpostwitz erfolgt“, betonte Frank Lehmann. „Der Ball liegt derzeit bei der Stadt, die mit dem Ingenieurbüro nachverhandeln will.“ Die ließ eine schriftliche Anfrage unserer Zeitung bislang unbeantwortet.

Sobald die letzten Hürden aus dem Weg geräumt sind, könnte der Bau jedoch zügig über die Bühne gehen, ist sich das Großpostwitzer Gemeindeoberhaupt sicher. „Dann dürften die Arbeiten nicht länger als sechs Monate dauern.“

Als besondere Schwierigkeit bei dem Gemeinschaftsprojekt hat sich bereits frühzeitig die Sanierung einer Stahl-Fachwerk-Brücke herauskristallisiert. Mit Hilfe dieser sollen Radfahrer einmal die Spree überqueren können.

Rund 340.000 Euro wurden von den Planern für die Realisierung der gesamten Baumaßnahme angesetzt, davon kostet allein die Instandsetzung des Brückenbauwerkes rund 200.000 Euro. Bürgermeister Lehmann hofft auf eine 90-prozentige Förderung.

Angedacht ist, dass Fahrradfahrer auf einer ehemaligen Bahntrasse von Großpostwitz aus sicher und ungehindert bis nach Löbau gelangen. Auf dem gut zwei Kilometer langen Teilstück zwischen der Gemeinde und Halbendorf/Gebirge liegen zwar längst schon keine Gleise mehr. Dieses hatte die Kommune bereits vor neun Jahren erworben. Allerdings wuchert dort inzwischen Wildwuchs, der den Plänen zufolge für ein Asphaltband Platz machen soll. Frank Lehmann: „Der dann bis an die Staatsstraße S 116 und die stillgelegte Eisenbahnstrecke Bautzen – Wilthen heranführende Bahnradweg eröffnet natürlich eine große Chance, vielleicht doch einmal in reizvoller Landschaft von Bautzen bis Löbau und zurück mit dem Rad unterwegs sein zu können.“ In dem Fall ist sein Amtskollege Sven Gabriel mit ihm einig. Das Stadtoberhaupt von Schirgiswalde-Kirschau sieht darin ein „perfektes Modell, um Radenthusiasten in die Region zu locken“, wie er im Frühjahr dem Oberlausitzer Kurier sagte.

Die bereits teilweise zur Radlerpiste umfunktionierte Bahnstrecke wurde mittlerweile ins „SachsenNetz Rad“ aufgenommen. Dieses umfasst nach Auskunft des Sächsischen Verkehrsministeriums in seiner aktuellen Ausbauplanung 5.117 Kilometer Radwege – davon 2.245 Kilometer Radfernwege, 2.385 Kilometer regionale Hauptradrouten sowie 487 Kilometer sonstige Strecken in unterschiedlicher Baulast.

Roland Kaiser / 27.11.2017

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