Umstrittener Supermarkt wächst und gedeiht
Die bauliche Hülle für den neuen Einkaufsmarkt gegenüber dem Königswarthaer Gemeindeamt steht. Schon bald zieht dort Leben ein.
Königswartha. Der künftige Einkaufsmarkt auf dem ehemaligen Gutshofgelände hat in den vergangenen Wochen deutlich Form angenommen. Bis Juni sollen nach Einschätzung von Projektant André Kunath die Arbeiten auf dem Areal abgeschlossen sein. Rund 1,6 Millionen Euro investiert ein Unternehmen aus Thüringen, um vor Ort eine namhafte Supermarktkette anzusiedeln, die auf diese Weise dem demografischen Wandel Rechnung tragen möchte. Deren Filiale an der B 96 werde dagegen geschlossen. Zurzeit laufen den Angaben zufolge mit mehreren Interessenten Verhandlungen für eine Weiternutzung. Doch über dem Bauvorhaben schwebt das Damoklesschwert in Form eines Normenkontrollverfahrens. Dieses soll voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres beim Sächsischen Oberverwaltungsgericht geführt werden. Gegenstand ist Behördensprecherin Norma Schmidt-Rottmann zufolge das Begehren einer Umweltvereinigung, die den zugrundeliegenden Bebauungsplan der Gemeinde für unwirksam erklären lassen möchte. „Es geht dabei allein um die Frage der Wirksamkeit des angefochtenen Bebauungsplanes, das heißt der streitgegenständlichen Satzung. In dem Verfahren wird damit nicht über das Bauvorhaben entschieden.“ André Kunath lässt sich davon nicht beunruhigen, auch wenn das Urteil zugunsten der Kläger ausfallen sollte. „Beim Worstcase müsste dann wohl der B-Plan geheilt werden. Auswirkungen auf den Supermarkt sehen wir keine.“
Schon zuvor hatte sich über mehrere Jahre eine Bürgerinitiative für den Erhalt historischer Bausubstanz auf dem Gelände stark gemacht. Per richterlichem Beschluss wurde die Errichtung des Marktes letztendlich doch möglich.
