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Quantensprung für die Mandaukaserne

Quantensprung für die Mandaukaserne

Der Eigentümer Thomas Göttsberger freut sich über die Baufortschritte an der Zittauer Mandaukaserne. Foto: privat

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Der Zustand vor der Notsicherung des Mittelteils der Zittauer Mandaukaserne war akut einsturzgefährdet. Foto: privat

Das ist in Sachen Bausubstanz ein richtiger Schritt nach vorn: Der Eigentümer der Zittauer Mandaukaserne, Thomas Göttsberger, hat den Mittelteil des stadtbildprägenden Gebäudes auf dem Martin-Wehnert-Platz auf eigene Faust notsichern lassen und damit die Standfestigkeit wieder hergestellt. Dessen Zustand sei akut einsturzgefährdet gewesen. 

Zittau. Die Baumaßnahme ist vor einiger Zeit abgeschlossen worden. Laut Thomas Göttsberger bestand dringender Handlungsbedarf, „weil dort jahrzehntelang keine Instandhaltungen durchgeführt worden sind.“ Ende der 80er Jahre gab es im Flachdachbereich des Mittelteils eine undichte Stelle, die nie repariert worden ist, berichtet er. Dort hindurch sei das Wasser eingedrungen. Dadurch seien die Schäden im Laufe der Zeit größer und größer geworden. Aufgrund einer gebrochenen Mittelpfette, sprich eines Balkens im Dachstuhl zur Unterstützung der Sparren, gab es in einem Teil des Gebäudes einen Knick im Dach, der vom Martin-Wehnert-Platz aus zu sehen ist. Daneben waren weitere statisch wichtige Balken geschädigt. Über mehrere Etagen wurden nach oben hin Stützhölzer und Arbeitsebenen aufgestellt, um die Dachkonstruktion abzustützen. Im Zuge der Notsicherung wurden in reiner Handarbeit mehr als 100 Tonnen Bauschutt über Rutschen in Container transportiert und entsorgt und viele Kubikmeter neues Holz eingebaut. Die Kosten für diese Investition beliefen sich auf einen mittleren fünfstelligen Betrag. „Erfreulich ist, dass uns einige Zittauer Firmen mit ihren Preisen entgegengekommen sind“, so Thomas Göttsberger.

Zuvor waren im ersten Bauabschnitt schon der Südturm und im zweiten Bauabschnitt der Nordflügel notgesichert sowie in diesem Zusammenhang verschiedene andere Schadstellen beseitigt worden. So mussten unter anderem an circa 50 Stellen im Hauptdach undichte Dachziegel gewechselt sowie marode Schornsteinköpfe abgenommen werden. 

Ein Sturm hatte sogar Teile der Dachfläche abgedeckt. Zwei Arbeiter waren daraufhin zwei Wochen damit beschäftigt, die Stellen wieder dicht zu machen. Die Hochschule Zittau/Görlitz will laut Planungen wohl in Sichtweite der Mandaukaserne ein Gebäude neu bauen. Thomas Göttsberger hätte dafür gern Flächen für Büros und Laborgebäude im Hof angeboten. Das Sächsische Immobilien- und Baumanagement habe daran aber bislang kein Interesse gezeigt. 

So mancher Zeitgenosse schüttelt da schon mit dem Kopf, dass in unmittelbarer Nähe der Mandaukaserne ein Neubau entstehen soll, die historische Bausubstanz aber gar nicht in die Überlegungen einbezogen worden ist. 
Die Mandaukaserne hat sein Leben nicht umgekrempelt, wie Thomas Göttsberger sagt, „sondern richtiggehend umgepflügt, weil dort immer etwas anliegt. Ich musste die Immobilie erwerben, um die Geschicke vor Ort bestimmen zu können. Deshalb bin ich auch in die Bresche gesprungen. Ich hätte es mir im Leben nie träumen lassen, mal Eigentümer der Mandaukaserne zu sein. Das haben die Abläufe aber so ergeben.“ Für die Rettung dieses Denkmals und weitere Notsicherungsarbeiten wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Leipziger Denkmalstiftung, IBAN DE 8886 0555 9211 0090 2453, SWIFT-BIC WELADE8LXXX,
Verwendungszweck: Notsicherung Mandaukaserne (erforderliche Angabe). Bitte Namen und Anschrift wegen der Zusendung der Spendenquittung mit angeben. 
Nur bei Spenden auf diese Bankverbindung ist gewährleistet, dass das Geld auch der Mandaukaserne zugutekommt, betont er. 

Steffen Linke / 03.10.2020

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