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Die Ursprünge des Radios in der Lausitz

Die Ursprünge des Radios in der Lausitz

Die technische Ausstattung im Breslauer Sender war in der Pionierzeit führend. Auch architektonisch setzte der Radiosender im Werkbundstil Maßstäbe. Foto: © Museumsstiftung Post und Telekommunikation

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Blick in das Breslauer Studio der „Schlesischen Funkstunde“.

Foto: © Museumsstiftung Post und Telekommunikation

Region. Gerade startet das Forschungsprojekt 100 Jahre Rundfunk von Radio Oberlausitz International, das auf den Zeitraum von 2020 bis 2035 angelegt ist. Eine gleichnamige Internetseite: www.100jahrerundfunk.com publiziert künftig zu diesem Thema. Projektbegleitend ist die Erstausgabe des Buches: 100 Jahre Rundfunk über die Deutsche Nationalbibliothek verfügbar und der gleichnamige Radiosender: 100 Jahre Rundfunk eröffnet worden. Des weiteren erfolgen auf Kurzwelle 6070 KHz monatliche Sondersendungen zum Thema 100 Jahre Rundfunk, die das Ergebnis einer Zusammenarbeit mehrerer Medienanbieter, Journalisten und Fachautoren ist.
Gegenstand des Forschungsprojektes 100 Jahre Rundfunk ist die Aufarbeitung internationaler und nationaler Ursprünge der Rundfunkentwicklung im Bereich Radio und Fernsehen. Dabei werden speziell die ersten Radiosendungen in Deutschland aus Nauen und Eberswalde und die ersten Fernsehsendungen aus Berlin neubetrachtet und aufgearbeitet.

In Sachsen wurden die Grundlagen für einen ersten Sendebetrieb am 22. Januar 1924 mit der Gründung der „Mitteldeutschen Rundfunk-A.-G.“, der MIRAG, in Leipzig gelegt, die bei der Reichstelegraphenverwaltung eine Sendelizenz beantragte. Eher noch nahm die Schlesische Funkstunde A.G. in Breslau am 26. Mai 1924 ihren Betrieb auf und strahlte ein Programm auf Mittelwelle aus.
Geradezu wegweisend wurde die „Schlesische Funkstunde“ aus Breslau, da sie von 1924 bis 1933 einer der kulturell anspruchsvollsten Sender in den Anfangsjahren der Rundfunkgeschichte war und ein Vorbild für spätere Entwicklungen im Hörfunk wurde. Vor allem die avantgardistischen Hörspiele oder Radiofeatures prägten als Pionierideen Traditionen im Rundfunk bis heute. Als erste deutsche Rundfunkgesellschaft begann die Schlesische Funkstunde 1926 auch mit dem Bau eines eigenen Rundfunkhauses, das 1927 bezogen werden konnte und auch heute von Radio Wroclaw genutzt wird.

Hatte es deutschlandweit 1924 noch unter 100.000 Radiohörer gegeben, im Jahr darauf schon 838.904, so umfasste der der Hörerkreis 1928 schon 2.284.248 Geräte.

Radio Oberlausitz International kooperiert im Forschungsprojekt 100 Jahre Rundfunk mit nationalen und internationalen Medienpartnern, Archiven, Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Vorschläge und Informationen können per E-Mail an: post@100jahrerundfunk adressiert werden.

Till Scholtz-Knobloch / 11.03.2020

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