Eine Million Sandsäcke lagern nun an der Neiße

Diesen Fünfen machte der hohe Wasserstand rein gar nichts aus, als sie am 21. Juni am Ostufer der Neiße ins Wasser gingen. Der Scheitelpunkt lag um 9.00 Uhr bei 4,70 Meter. Foto: Matthias Wehnert
Hagenwerder. Lange herrschte in der Oberlausitz Trockenheit, vergangenes Wochenende trat nun wieder einmal eine Hochwasserlage ein. Am 20. Juni wurde die Feuerwehr Görlitz darüber informiert, dass das Staubecken der Wittig (Witka) auf polnischer Seite geöffnet wurde und damit mit einem erhöhten Durchfluss an Pließnitz und Lausitzer Neiße zu rechnen sei. In Hagenwerder waren Überschwemmungen am Kieswerk zu verzeichnen, die Feuerwehren rückten zudem aus, weil Wasser in Kellern und Garagen von Hagenwerder stand.
Der Freistaat hat nun jedoch ein neues Hochwasserschutzlager in Hagenwerder. Dort lagern künftig knapp eine Million Sandsäcke, Schutzvlies und sogenannte Bigbags der Landesreserve Hochwasserbekämpfungsmittel. Für den Bau der Halle wurde ein benachbartes Gelände der Gewässermeisterei Görlitz angekauft. Die Arbeiten dafür begannen 2018 und dauerten etwa ein Jahr. Danach erfolgte die Beschaffung der Hochwasserbekämpfungsmittel.
Insgesamt investierte das Land rund 1,1 Millionen Euro dafür. Beim Hochwasser im August und September 2010 hatte sich gezeigt, dass das Hochwasserschutzlager in Lohsa für die beiden Landkreise Bautzen und Görlitz nicht ausreicht. So waren die Transportwege für die angeforderten Materialien in die betroffenen Kommunen teilweise sehr lang. Auch konnte das Lager in Lohsa den tatsächlichen Bedarf an Hochwasserschutzmitteln nicht annähernd decken.