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Erntefrisches Gemüse aus dem Tafelgarten

Erntefrisches Gemüse aus dem Tafelgarten

Jeden Tag gibt es im Tafelgarten etwas zu tun. Nach dem Gewitterguss am Montag mussten die eingesäten Beete sorgfältig und vorsichtig gehäckelt werden.Foto: kk

Den Tafelgarten gibt es seit dem Landeserntedankfest in Bischofswerda. Heute wird er vom Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit betreut.  

Bischofswerda. Dunkel und feucht leuchtet die Erde nach dem Regen der vergangenen Nacht. Auf einigen Beeten im Tafelgarten zeigen sich bereits die ersten grünen Spitzen. Radieschen, Möhren, Salat und Kohlrabi, rote Rüben, Bohnen, Mangold und Kartoffeln werden auch in diesem Jahr von drei Männern und einer Frau gezogen. Alles, was die Mitarbeiter hier am Lutherpark ernten, erhält die Bischofswerdaer Tafel und verteilt das frische Obst und Gemüse an die Bedürftigen.
Angelegt wurde der Tafelgarten vor sieben Jahren, damals noch von der OAI (Ostsächsiche Ausbildungs-, Arbeitsbeschaffung- und Investmanagement-Gesellschaft mbH), die in den heutigen Räumen des Netzwerks für Kinder- und Jugendarbeit beheimatet war. Klaus Klix war schon damals dabei. „Anlässlich des Landeserntedankfestes 2009 wurde der Garten angelegt und parkähnlich gestaltet“, sagt er. Das Ziel war damals, wie heute das gleiche: Langzeitarbeitslose und Jugendliche, die eine Ausbildung abgebrochen hatten, sollten hier eine sinnvolle Beschäftigung bekommen.  

Das Brachland an der Lutherstraße wurde renaturiert und anschließend Kompost und Mutterboden aufgebracht. Der Anbau von Obst, Gemüse und Stauden erfolgt rein biologisch, gedüngt wird nur mit etwas Pferdemist. Den Pflanzen scheint es gut zu bekommen. Die Erdbeeren stehen in voller Blüte. Auch Schwertlilien und Pfingstrose beginnen ihre Blüten zu öffnen. Für die Tomaten wurde ein Unterstand gebaut, um sie vor der Braunfäule zu schützen. Auf der Kräuterschnecke gedeihen verschiedene Minzesorten, Dill, Fenchel, Schnittlauch und Waldmeister. In den Blumenrabatten stehen die Stauden ebenfalls gut da, während eine Mitarbeiterin das Unkraut beseitigt. Alles geschieht in Handarbeit im Tafelgarten. Und in Zeiten ohne Regen müssen die Mitarbeiter auch am Wochenende zum Bewässern in den Tafelgarten kommen.

Auch Dieter Draßdo, der sich jetzt beim Netzwerk im Bundesfreiwilligendienst um das Außengelände kümmert, war damals dabei. Er hat den Garten mit aufgebaut und berichtet, dass selbst Unwetter bisher noch keine größeren Schäden hinterlassen haben. Das Gewitter am Montag habe nur etwas Erde von den Rabatten gespült. Geerntet wird in den nächsten Wochen der Porree, der schon im vergangenen Jahr angepflanzt wurde. Je nach Saison folgen über den Sommer die anderen Früchte. Bis Ende Oktober wird etwa eine Tonne frisches Obst und Gemüse zusammenkommen.

Interessant – vor allem für Experten – ist eine Magerwiese auf dem Grundstück. Klaus Klix erklärt, dass sie nur zweimal im Jahr gehauen wird. Einige seltene Pflanzen haben hier eine Oase gefunden. Der Tafelgarten ist dank seiner parkähnlichen Anlage auch ein Erholungsort für die Menschen und wertet das Gelände des Netzwerks auf. Es gibt bereits Pläne die Beetflächen zu erweitern, um noch mehr Pflanzen ziehen zu können. Den Menschen, die auf die Tafel Bischofswerda angewiesen sind, würde es helfen. Dieser soziale Aspekt war es auch, weshalb der Netzwerkverein den Tafelgarten weiterführt.

Katrin Kunipatz / 31.05.2016

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