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Ferienspaß auf 
der Bienenweide

Ferienspaß auf 
der Bienenweide

Vom Wasserturm aus schweift dieser Blick auf die Bienenweide am Kultur- und Bildungszentrum in Neugersdorf. Das Gelände hat sich zu einem grünen, lebendigen Ort entwickelt. Foto: Verein

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Im Mittelpunkt der Vereinsinitiativen des Lebens(T)Räume e.V. steht unter anderem auch die Förderung der Honig- und Wildbienen. Foto: Verein

Summ, summ, summ. Bienchen, summ herum! Der Verein Lebens(T)Räume e.V. veranstaltet vom 17. bis 28. Juli seine Sommerferienaktion „Ferienspaß auf der Bienenweide“ im und am Kultur- und Bildungszentrum in Neugersdorf, Thälmannstraße 30. Und hat auch die eigene Entwicklung weiter im Blick.

Neugersdorf. Über die Anzahl der Anmeldungen an Kindern freut sich die Leiterin des Kultur- und Bildungszentrums und stellvertretende Vereinsvorsitzende  Angelika Dornich sehr. „Für die Tagesangebote lassen wir uns natürlich immer etwas Neues einfallen“, sagt sie. So stehen unter anderem ein Ausflug ins Geo-Zentrum nach Zittau mit Besichtigung der dort ausgestellten Mineralien, Erze, Fossilien und Edelsteine aus Sachsen und der Welt, Entspannung bei einer Fantasiereise und eine „Entführung“ ins Reich des Kräuterweibls auf dem Programm. Nach dem Mittag können sich die Mädchen und Jungen ganz nach ihrem Belieben auf der Bienenweide ausruhen, austoben, entspannen, ausarbeiten bzw. sich bei schlechtem Wetter im Kultur- und Bildungszentrum beschäftigen oder spielen.

„Wir möchten generell die Kinder wie auch die Erwachsenen mehr für ihre Umwelt, Natur, Heimat, Geschichte und sich selbst sensibilisieren, ihnen ausgehend von unserem Bienenprojekt Zusammenhänge aufzeigen, praktischen Naturschutz, Werte, Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühl in lockerer Form vermitteln und sie zudem auf den angrenzenden Wiesen und bei Exkursionen in die Natur selbst erleben lassen, wie bunt das Pflanzenreich und die Insektenwelt sein können und sollten und warum das auch für die Menschheit so notwendig ist“, sagt Angelika Dornich. Es geht dem Verein Lebens(T)Räume bei den bevorstehenden Tagen ganz einfach um entspannte und doch lehrreiche Ferien für die Mädchen und Jungen möglichst viel im Grünen an frischen Luft.

Müssen die Teilnehmer aber vielleicht Angst haben, auf der Bienenweide gestochen zu werden? „Nein. Bei uns ist selten ein Kind von einer Biene gestochen worden. Da wir generell Gruppenprogramme anbieten, hat unser Vereinsimker bereits bei der Auswahl der Honigbienenrasse auf eine sanftmütige statt aggressive geachtet und verfolgt das auch bei der Zucht weiter“, antwortet Angelika Dornich.

Und sie fügt hinzu: „Natürlich sollte man sich auf der Bienenweide auch an gewisse Regeln halten, denn eine Biene sticht nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Da heißt es zum Beispiel, die Ruhe zu bewahren und nicht wild um sich zu schlagen und besser, Schuhe zu tragen, anstatt barfuß zu laufen.“

Seit 2012 kümmert sich der Lebens(T)Räume e.V. um die Bienenweide mit einer Fläche von circa 4.000 Quadratmeter. Im Laufe der Jahre seien weitere Flächen außerhalb des Kerngebietes dazugekommen, sagt die Vereinsvorsitzende Franziska Schubert. „Wir kümmern uns momentan auf vertraglicher Grundlage um die gesamten Brachflächen rund um das Kultur- und Bildungszentrum auf dem ehemaligen Lautex-Gelände an der Ernst-Thälmann-Straße bis zur Rudolf-Breitscheid-Straße in Neugersdorf“, so die Vereinsvorsitzende. Früher standen dort einmal alte Fabriken und Wohnhäuser in ruinösem Zustand. Die Färbewässer wurden einst durch den Färbergraben in die Spree geleitet. Das Bild in diesem Bereich hat sich mittlerweile völlig gewandelt. Das Gelände wurde bienenfreundlich mit Hilfe von Saatbomben begrünt. Hochbeete, ein Gewächshaus, ein Ahorndom, die Bienen, fünf Schafe, Bäume und Beerensträucher prägen das aufgewertete Terrain. Die Schmetterlingswiese sei im landesweiten Programm „Puppenstuben“ erfasst, sagt sie. Verschiedene Veranstaltungen, wie zum Beispiel Umweltbildungsangebote für Kindergruppen und Klassen, das Honigfest, das Herbstfest oder Imkerkurse, locken viele Menschen zur Bienenweide, einem grünen, lebendigen Ort. „Das hätte vor zehn Jahren keiner für möglich gehalten“, sagt sie stolz.

Im Mittelpunkt der Vereinsinitiativen des Lebens(T)Räume e.V. steht die Förderung der Honig- und Wildbienen, der Umwelt- und Naturschutz, die Weitergabe von Wissen an zukünftige Generationen in Sachen Imkern, Sensen und Dengeln sowie die Arbeit mit Kindern und Senioren.

Der Oberlausitzer Bienenfachtag in Neugersdorf ist mittlerweile der größte in Ostdeutschland und lockt Menschen aus ganz Deutschland in die Region. „Wer hätte das gedacht?“, meint Franziska Schubert. Der Vereinsvorsitzenden schweben auch schon künftige Pläne vor: „Wir wollen eine Bienenerlebniswelt anlegen, die sich vom Kultur- und Bildungszentrum bis über die Bienenweide zieht – ein touristischer Magnet, der sich gut einfügen würde in die bisherige Quartiersentwicklung.“ Der Lebens(T)Räume e.V. sucht auch weiterhin aktive Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

„Wir sind ein Verein, in dem ein familiäres Klima herrscht – und wir stellen zusammen viel auf die Beine. Wer Freude am Gärtnern und Interesse an der Natur hat, gern mit Kindern oder Älteren etwas macht oder vielleicht ein gutes Kollektiv sucht, der ist bei uns herzlich willkommen“, so Franziska Schubert.

Steffen Linke / 18.07.2017

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