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Film über Zeitzeugen

Film über Zeitzeugen

Natalia Zawada, Jahrgang 1921, fand mit Kriegsende ihre neue Heimat im polnischen Bogatynia. Foto: privat

Ebersbach-Neugersdorf. Am Mittwoch, 11. September, um 19.00 Uhr, feiert ein ganz besonderer Film in der Schkola Ebersbach Premiere. Es handelt sich dabei um zwei Zeitzeugeninterviews, die sich mit der Zeit nach 1945 beschäftigen. Vier Schüler der 10. Klasse der Schkola Oberland haben sich gemeinsam mit der Netzwerkstatt der Hillerschen Villa dem Thema genähert. Zuerst wurden Erinnerungsberichte gelesen, alte Fotos gesammelt und sich gemeinsam über die Zeit damals ausgetauscht. Im nächsten Schritt bildeten die Schüler zwei Gruppen – welche sich nun näher mit den jeweiligen Zeitzeugen beschäftigten. Dabei formulierten sie Fragen für das geplante Filminterview und übten den Umgang mit der Kamera. „Besonders dankbar sind wir, dass wir zwei äußerst aufgeschlossene ältere Menschen gefunden haben, die ihre Erinnerungen an die Zeit damals mit uns teilten“, freut sich Patrick Weißig, Leiter des Zeitzeugenprojektes.

Zum einen Jan Müller, Jahrgang 1936. Er lebt heute wie damals in Georgswalde (tschechisch Jirikov). Als Schulkind erlebte Müller den kompletten Wandel der Region und dabei viel Leid durch die Vertreibungen aus dem Schluckenauer Zipfel. Müller, dessen Vater Webmeister war, wurde nicht vertrieben – er lebte fortan als Deutscher in einem „fremden“ Land. Ein anderes Schicksal durchlebte Natalia Zawada, Jahrgang 1921. Die Polin war in den Vorkriegs- und Kriegsjahren in Mecklenburg als Hausmädchen angestellt. Mit Kriegsende fand sie ihre neue Heimat im polnischen Bogatynia.

„Die Begegnungen mit den beiden Zeitzeugen waren für uns etwas ganz Besonderes. Alle Beteiligten bekamen eine Ahnung davon, was regionale Geschichte und regionales Geschichtsverständnis wirklich bedeutet“, erklärt Patrick Weißig. Nun werden die beiden Interviews der Öffentlichkeit präsentiert. Natalia Zawada und Jan Müller sowie die beteiligten Schüler werden anwesend sein und stehen im Anschluss an die Vorführung für ein Nachgespräch zur Verfügung.

Redaktion / 10.09.2019

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