Ihr letzter Streich bei der Bundeswehr

Fragment aus dem Flüsterbogen in Görlitz Foto: tsk
Kommentar. Mit einem Großen Zapfenstreich hat sich die Bundeswehr am Donnerstag von Verteidigungsministerin von der Leyen verabschiedet, da sie als EU-Kommissionspräsidentin nach Brüssel wechselt. Das Verteidigungsministerium hat inzwischen CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer übernommen. Auf Wunsch von der Leyens spielte das Stabsmusikkorps der Bundeswehr zur höchsten militärischen Zeremonie der Bundesrepublik „Wind of Change“ von den Scorpions, quasi als Inbegriff für die bekannte Symbolpoltik mit der Brechstange.
Nun muss kein Verteidigungsminister mit dem Armeemarsch „Preußens Gloria“ oder „die Wacht am Rhein“ militärischen Pathos beschwören, doch gänzlich ohne Werke militärischen Kontext’ ginge ein Zapfenstreich im Grunde auch als Kinderfest der Volkssolidarität durch. Weniger zeitgeistkitschig und als echtes Zeichen verantwortungsvoller und kritischer Selbstachtung hätte „Üb immer Treu und Redlichkeit“ ein stärkes Zeichen gesetzt.
Der gesellschaftliche Wandel steigert seinen Temporausch und wir dürfen auf den Zapfenstreich warten, in dem das Stabsmusikcorps „Scheissindiedisko“ von Kraftklub spielt.