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Landesligist bringt Jungen und Mädchen auf Trab

Landesligist bringt Jungen und Mädchen auf Trab

Jannik Käppler lebt es vor: Der Fußballer von Budissa Bautzen hat es bis in die erste Mannschaft geschafft. Pressefoto

Bautzen. Der Verein FSV Budissa Bautzen hat bereits vor Jahren gemeinsam mit der Kreissparkasse Bautzen das Projekt „Kindergarten, Schule und Verein“ ins Leben gerufen. Es gilt als wichtiger Bestandteil seiner Arbeit. Betreut wird das Ganze von vier Mitgliedern des Fußballclubs, die sich mit viel Leidenschaft dem Training des Nachwuchses hingeben. Sie besuchen die Kindertageseinrichtungen und Grundschulen der Region und vermitteln auf diese Weise Spaß und Freude an Sport und Bewegung. Coronabedingt ruht das Vorhaben momentan. Im Gespräch mit Alles-Lausitz.de erläutert Jannik Käppler, Betreuer und zeitgleich Spieler der Ersten Männermannschaft, die Bedeutung des Projekts, und er spricht über die Folgen, die der lange Ausfall nach sich ziehen könnte.

Herr Käppler, wie lässt sich die Projektarbeit beschreiben?

Jannik Käppler: Deren Ziel ist die Förderung des Sports im Kindesalter. Wir wollen den Kleinen Spaß an der Bewegung vermitteln. Als Verein versuchen wir dabei, den Kindertageseinrichtungen und Schulen die Möglichkeit zu bieten, ihren Schützlingen eine Fußball-AG anzubieten. In dem Fall schauen wir natürlich auch, ob begeisterte und talentierte Kinder für unseren Verein dabei sind. Diese versuchen wir zu binden.

Wie viele Kitas und Schulen werden durch Sie betreut?

Jannik Käppler: Es werden insgesamt elf Einrichtungen betreut, davon sieben Kindergärten, drei Grundschulen und ein Gymnasium.

Wie viele Kinder werden pro Einrichtung betreut?

Jannik Käppler: Das ist pro Einrichtung und den jeweiligen Bedingungen der Turnräume ganz unterschiedlich. Je nach Größe der Halle entscheiden wir, wie viele Mädchen und Jungen dabei sind. In der Regel variiert das zwischen 6 und 15 Kindern. In den Grundschulen haben wir mit großen Sporthallen natürlich die Chance, in einer anderen Gruppenstärke zu spielen. Dann sind es zwischen 15 und 20 Kinder.

In welcher Frequenz werden Übungen durchgeführt und was wird trainiert?

Jannik Käppler: Jede Einrichtung wird mindestens einmal wöchentlich besucht. Der von uns betreute Sportkurs dauert stets etwa 45 Minuten. In den Kitas geht es vorrangig darum, den Kindern Bewegungsfreude und Spaß zu vermitteln. Da wird sehr wenig Wert auf fußballerische Aspekte gelegt. Klassische Übungen sind „Feuer-Wasser-Sand“ und „Hase und Jäger“. Zum Schluss jeder Sportstunde wird natürlich das runde Leder gekickt. Dagegen können wir in den Grundschulen aufgrund des Alters der Mädchen und Jungen schon mehr Wert auf fußballspezifische Fertigkeiten legen und den Kindern erste Grundtechniken wie das Zuspiel, das Dribbling oder den Torschuss beibringen.

Wie ist das Feedback der Kinder und der Einrichtungen?

Jannik Käppler: Das Feedback ist sehr positiv. Die Kinder haben viel Spaß daran, den Kita-Alltag für 45 Minuten ruhen zu lassen und sich ordentlich auszupowern. Die Einrichtungen unterstützen dieses Projekt und freuen sich, ihren Kindern die Möglichkeit zu bieten, sich wöchentlich zu bewegen und gegen den Ball zu kicken.

Jetzt ist Corona dazwischen gegrätscht. Wie lange wird Ihr Projekt noch eine Zwangspause hinnehmen müssen?

Jannik Käppler: Das Unterfangen ruht jetzt schon mittlerweile seit dem Lockdown Anfang November. Einen möglichen Neustart in diesem Schuljahr stelle ich mir sehr schwierig vor, da auch die Einrichtungen und Schulen ja mehr oder weniger in einer Art Notbetrieb fahren, wenngleich das Projekt gerade jetzt wichtig wäre.

Wie ist das gemeint?

Jannik Käppler: Grundschulen und Kindertageseinrichtungen waren monatelang geschlossen. Das ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern eine sehr schwierige Zeit gewesen. Die Kleinen haben fast keinen Kontakt zu Gleichaltrigen. Sämtliche anderweitig mögliche Freizeitaktivitäten sind nicht möglich. Der soziale Kontakt und das Auspowern fehlen einfach. Und das waren ja damals auch die Grundbausteine, weswegen das Projekt gemeinsam mit der Kreissparkasse Bautzen ins Leben gerufen wurde.

Wie wichtig ist Bewegung für den Nachwuchs?

Jannik Käppler: Bewegung für Kinder ist enorm wichtig. Sie trägt erheblich zu einer gesunden körperlichen, geistigen und psychosozialen Entwicklung bei. In der heutigen Gesellschaft werden die Bewegungsräume der Kinder zunehmend eingeschränkt. Fernsehen, Spielekonsolen und Computer bestimmen vermehrt den Alltag der Kinder und die Bewegungszeit geht damit verloren. Durch den Mangel an Bewegung kann es zu motorischen und koordinativen Defiziten führen. Das können beispielsweise Probleme beim Rückwärtslaufen oder Balancieren sein. Letztendlich führt der Bewegungsmangel auch zu Übergewicht. Umso wichtiger ist es, bei sozialen Projekten den Kindern die größtmögliche Freude am Sport nahezubringen.

Redaktion / 03.04.2021

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