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Rückblick auf 170 Jahre Schienenfahrzeugbau

Rückblick auf 170 Jahre Schienenfahrzeugbau

Während die Politik um ICE-Verbindungen über Görlitz nach Dresden und Berlin ringt, wird der ICE Görlitz“ bereits im Berliner Hauptbahnhof von Bombardierwerbung begrüßt. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Seit 1849 werden im heutigen Görlitzer Bombardierwerk Schienenfahrzeuge gebaut. Damit schrieb das Unternehmen ein Stück Eisenbahngeschichte mit. Anlass am 25. Mai mit einem Tag der Offenen Tür einmal Rückschau zu halten.

Görlitz. Christoph Lüders, der seit 1829 eine Sattler- und Lackiererwerkstatt am Görlitzer Obermarkt betrieb, beteiligte sich 1849 mit Conrad Schiedt an einer Ausschreibung der Stadt Görlitz für den Bau von zwei Eisenbahnwaggons für den Holztransport, da die Stadt Eigner großer Forstgebiete um Kohlfurt (Wegliniec) war. Der Zuschlag der Stadtverordnetenversammlung vom 19. Oktober 1849 gilt als Startpunkt der großen Waggonbautradition. 

Von den ersten Salonschlafwagen für den kaiserlichen Hofzug bis zur Entwicklung der modernen Doppelstocktriebzüge wurde und wird hier für die Schiene gebaut. Die Mitarbeiter sind hier teils in der dritten und vierten Generation tätig und sorgten dafür, dass das Görlitzer Unternehmen bewegte Zeiten überstanden hat. Dabei waren und sind die Waggonbauer eng mit der Stadt, der Region und dem Freistaat Sachsen verbunden. Kernprodukt des Görlitzer Bombardierwerkes sind bis heute die Doppelstockwagen, deren Erfolgsgeschichte 1936 mit dem Bau der Doppelstockwagen für die Lübeck-Büchener-Eisenbahn begann. Mit lokalem Know-how, kontinuierlichen Innovationen, engagierter Teamarbeit und klarer Vision für die Zukunft wurden diese Produkte weiterentwickelt und befördern heute Millionen Passagiere in Deutschland, Europa und Teilen der Welt.
Heute ist das Werk auf die Fertigung von Großbaugruppen, Rohbauten, den kompletten Farb- und Klebeprozess sowie abgestimmten Innenausbauanteilen für das Bombardier-Netzwerk und externe Kunden spezialisiert. Gefertigt werden ein- und doppelstöckige Fahrzeuge aus Stahl, Nirosta und Aluminium für den Nah-, Regional- und Fernverkehr.

Die Mitarbeiter sind stolz auf 170 Jahre Schienenfahrzeugbau. Und das wird gefeiert! Am 25. Mai öffnet das Werk seine Tore und lädt zu einem Tag der offenen Tür ein. Von 12.00 bis 17.00 Uhr können Besucher einen bunten Tag erleben: Neben Werksrundgängen und Kinderattraktionen (basteln und bewegen) gibt es eine Fahrzeugausstellung mit aktuellen Fahrzeugen der laufenden Aufträge, eine historischen Ausstellung in der Kantine, eine Präsentation der Freiwilligen Feuerwehr Görlitz, ein Musik- und Bühnenprogramm sowie natürlich auch vielfältige kulinarischen Angebote.

Till Scholtz-Knobloch / 12.05.2019

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