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Schmutzwasserklärung bleibt in Görlitzer Hand

Schmutzwasserklärung bleibt in Görlitzer Hand

Das Klärwerk Rothenburg ist Bestandteil der Ablagen des Abwasserzweckverbandes Rothenburg und wird nach der jüngsten Ausschreibung auch künftig von den Stadtwerken Görlitz betrieben. Foto: fum

Rothenburg. Seit 2006 wird das Schmutzwasser im Zweckverbandsgebietes Rothenburg, Horka, Neißeaue von den Stadtwerken Görlitz entsorgt. Dies hat sich nach Auskunft von Heike Böhm, der Vorsitzenden des Zweckverband Abwasser Rothenburg, ausgezahlt: „Der Zweckverband konnte sich wirtschaftlich stabilisieren.“ Kassenkredite für die Bestreitung der laufenden Ausgaben und Umlagezahlungen der Gemeinden zur finanziellen Absicherung der Abwasserentsorgung gehörten jetzt der Vergangenheit an, teilt die Rothenburger Bürgermeisterin mit. „Der damals bilanziell überschuldete Verband verfügt inzwischen über ein positives Eigenkapital.“

Wegen der verbesserten wirtschaftlichen Situation des Verbandes und der Verbesserung der Reinigungsleistung durch technische Optimierungen hatten die Verbandsräte mit Wirkung vom 1. Januar 2016 sogar beschlossen, die Abwassergebühren zu senken. Im Gegensatz zu vielen anderen verfügt der Zweckverband Rothenburg aufgrund seiner stabilen wirtschaftlichen Lage über ein hohes Maß an Planungssicherheit.

In diesem Jahr läuft der Betriebsführungsvertrag mit den Stadtwerken Görlitz aus. Die Vergabe der Schmutzwasserentsorgung wurde deshalb europaweit ausgeschrieben. Es galt, einen leistungsstarken Anbieter zu finden, der die Kläranlagen Rothenburg und Mückenhain, ein circa 55 Kilometer langes Kanalnetz, 66 Kilometer Druckleitungen, 1.600 Schächte, 216 Sonderbauwerke, 300 private Kleinkläranlagen, 314 abflusslose Sammelgruben sowie diverse Pumpwerke kompetent bewirtschaften kann.
Die Stadtwerke Görlitz gaben mit ihrer Tochterfirma, der Stadtwerke Görlitz Service GmbH, das wirtschaftlichste Angebot ab. Die Verbandsversammlung hat die Schmutzwasserentsorgung für die kommenden zehn Jahre deshalb erneut an die Stadtwerke Service GmbH vergeben.

Neben kaufmännischen Aufgaben wie der Gebührenkalkulation, der Beitragserhebung, der Widerspruchsbearbeitung und dem Gebühreneinzug stand für den Verband und die Görlitzer Stadtwerke in den ersten Jahren der Partnerschaft vor allem die wirtschaftliche Stabilisierung des Verbandes im Vordergrund. Neben dem bilanziellen Fehlbetrag nahm der Verband regelmäßig einen Kassenkredit in Anspruch, um die laufenden Ausgaben bestreiten zu können. Dafür benötigte der Verband zudem Umlagezahlungen seiner Mitgliedsgemeinden.

Elf Jahre später benötigt der Verband weder einen Kassenkredit noch Umlagen und verfügt über ein positives Eigenkapital. „Wir haben als Betriebsführer Investitionen von über sechs Millionen Euro in das Versorgungsnetz und in die Anlagen begleitet, um eine bestmögliche Schmutzwasserbeseitigung für die Gemeinden zu erreichen. Wir freuen uns sehr, dass wir gemeinsam mit dem Zweckverband in naher Zukunft diese Erfolgsgeschichte weiterführen können“, so Matthias Block, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Görlitz AG. Ein Beispiel für die erfolgreich geleistete Arbeit ist die Abwasserabgabe für die Kläranlage Rothenburg. Betrug diese für das Jahr 2006 noch rund 47.400 Euro, waren es für das Jahr 2016 etwa 11.500 Euro.

Die Zuschlagserteilung für die Stadtwerke Görlitz ist auch aus personeller Sicht erfreulich, denn die neun Beschäftigten, die für den Zweckverband tätig sind, werden nun weiterhin für alle Belange rund um die Schmutzwasserentsorgung im Verbandsgebiet tätig sein können.

Redaktion / 22.05.2017

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