Über Steinschläger, Pechkocher und einen adeligen Herzensbrecher

Durch die Tagebaue Nochten und Reichwalde sind manche Relikte der Geschichte wieder zum Vorschein gekommen. Foto: Landesamt für Archäologie Sachsen
Weißwasser. Seit 25 Jahren führt das Landesamt für Archäologie Sachsen archäologische Untersuchungen im Tagebauvorfeld von Nochten und Reichwalde durch. Die Sonderausstellung „Steinschläger – Pechkocher – Herzensbrecher“ präsentiert nun erstmalig die Funde in unmittelbarer Nähe ihres Auffindungsortes der Öffentlichkeit im Glasmuseum Weißwasser; Forster Straße 12; Tel.: 03576/204000.
Die Ausstellung zeigt, wie sich die Landschaft im Laufe der Jahrtausende verändert hat und erzählt die wechselvolle Geschichte der Menschen, auf deren Spuren die Archäologen gestoßen sind. Die Präsentation von steinzeitlichen „Steinschlägern“, mittelalterlichen „Pechkochern“ und einem neuzeitlichen „Herzensbrecher“ – gemeint ist damit Graf Hermann von Pückler-Muskau, dessen Jagdpark ebenfalls archäologisch untersucht wurde – spannt einen zeitlichen Bogen von 14.000 Jahren und bietet Einblicke in die entfernte und jüngere Vergangenheit. Mit den Resten des ältesten Waldes Europas bis hin zu den Funden aus dem Jagdschloss bietet sie damit einen vielseitigen Querschnitt der Archäologie im Vorfeld des Braunkohletagebaus. Die neue Schau ist bis zum 31. März im Glasmuseum von Weißwasser zu sehen. Das Glasmuseum befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Glasfabrikanten Edmund Gelsdorf, dessen Familie 1877 mit 26 Glasmacherfamilien aus Schlegel (Slupiec) bei Neurode (Nowa Ruda), ebenfalls Schlesien, nach Weißwasser kam.