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Was tun mit Igel & Co. in den Herbstmonaten?

Was tun mit Igel & Co. in den Herbstmonaten?

Im Umgang mit Igeln sollten stets Handschuhe getragen werden. Das trifft vor allem dann zu, wenn man die Tiere aus einer Notlage befreit. Foto: Archiv

Bautzen. Im Herbst bereiten sich Igel auf ihren Winterschlaf vor, in dem sie sich reichlich Nahrung suchen und ein ausreichendes Fettpolster anlegen. Viele Igeljunge kommen jedoch erst im August bis September auf die Welt und haben somit eine relativ kurze Vorbereitungsphase auf die kalte Jahreszeit. Da-rauf hat jetzt das Team vom Tierheim Bloaschütz hingewiesen. Offenbar bereitet gerade dieser Umstand so manch einem Tierfreund Sorgen.

„In den zurückliegenden Wochen erhielten wir vermehrt Anfragen und Anrufe zum Thema Umgang mit Igeln“, ließ die Sprecherin der Einrichtung, Nicole Schmoor, wissen. „Aus diesem Grund möchten wir gern vor zwar gut gemeinter, aber oft falsch verstandener Tierliebe warnen. Am besten sind die Wildtiere in freier Natur aufgehoben.“

Daher sollten Igel auf keinen Fall einfach aufgehoben und in menschliche Obhut genommen werden. „Sie überleben am besten in ihrer gewohnten Umgebung. Nur ganz selten benötigen Wildtiere tatsächlich die Hilfe des Menschen. Dies betrifft augenscheinlich kranke oder erheblich verletzte Tiere, die bestenfalls erst einmal beobachtet werden sollten, um die Notlage einschätzen zu können.“ Nicole Schmoor und ihre Mitstreiter weisen in dem Zusammenhang darauf hin, dass das Tierheim keine Wildtiere aufnehmen kann. „Leider gibt es in der unmittelbaren Umgebung von Bautzen keine uns bekannten Igelpflegestellen. Wir bitten deshalb darum, sich nach Wildtierauffangstationen im weiteren Radius zu erkundigen und sich dort zu melden.“ Zur besseren Orientierung sind auf der Internetseite www.tierheim-bautzen.de einige mögliche Anlaufstellen aufgelistet. „Kranke beziehungsweise verletzte Tiere sollten einem Veterinär vorgestellt werden. Allerdings fallen die Behandlungskosten leider in der Regel dem Finder zur Last.“

Vor allem Gartenbesitzer können die kleinen freundlichen Wesen sehr gut unterstützen. Ein zusammengerechter Laubhaufen bietet einen idealen Rückzugsort für den fünf bis sechsmonatigen Winterschlaf und dient zudem auch als Unterschlupf für kleine Insekten und somit als Futterreservoir für den Igel. Außerdem kann eine – am besten vor Regen und anderen größeren Tieren geschützte – Futterstelle eingerichtet werden, um sicherzustellen, dass die Igel ein ausreichendes Gewicht erreichen. Laut Deutschem Tierschutzbund eignen sich hierfür insbesondere ungewürztes Rührei, angebratenes Hackfleisch oder Katzendosennahrung – jeweils mit Haferflocken oder Igeltrockenfutter vermischt – oder auch eingeweichtes Hunde- oder Katzentrok-kenfutter. Essensreste oder Milch sollten hingegen nicht gereicht werden. Zu groß sei die Durchfallgefahr. Igel in anderen Notlagen können natürlich gern aus ihrer misslichen Lage befreit werden – bestenfalls mit Handschuhen. Anschließend sollten sie wieder zurück in ihre natürliche Lebensumgebung gesetzt werden.

Redaktion / 22.10.2018

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