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Zukunftsforschung made in Görlitz

Zukunftsforschung made in Görlitz

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange und Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer übergeben den symbolischen Schlüssel. Foto: Paul Glaser

Wie wirkt sich das Klima auf die Umwelt aus? Wie bilden sich Planeten und Sterne? Antworten auf diese und ähnliche Fragen kommen bald aus Görlitz.

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Die Modellierung von Landschaften mithilfe komplexer Vorhersagen zählt zu den Aufgaben des neuen Casus-Institutes. Foto: André Künzelmann/UFZ

Görlitz. Die Übergabe eines symbolischen Schlüssels durch Bundesforschungsministerin Anja Karliczek markierte am Dienstag den offiziellen Start der Forschungseinrichtung CASUS in Görlitz. Casus steht für Center for Advanced Systems Understanding: Hier wird fach- und grenzübergreifend geforscht an schnelleren Computern, neuen Codes und innovativen Software-Methoden. Doch diese bilden nur das Gerüst, denn an Casus stehen die wissenschaftlichen Themen im Mittelpunkt.

Wie kommunizieren Zellen und wachsen zu Organen heran? Wie lernen autonome Fahrzeuge, auf unvorhersehbare Ereignisse richtig zu reagieren? Die Forschungsrichtungen, die sich mit diesen Fragen beschäftigen, haben eines gemeinsam: Sie gehören zur sogenannten Systemforschung.

Komplexe Systeme sind gekennzeichnet durch ein vielfältiges Geflecht aus Ursachen und Wirkungen. Verändert man nur eine einzige Einflussgröße, kann das überraschende, schwer vorherzusehende Folgen für das Gesamtsystem haben.
„Mit Casus erhält Görlitz ein hervorragendes Forschungszentrum, das sich vielen Zukunftsthemen widmen wird“, ist sich Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sicher. „Casus wird zeigen, welche Chancen in der Digitalisierung für unsere Gesellschaft liegen. In dem Forschungszentrum werden Mathematiker, Computer- und Datenwissenschaftler sowie Experten für Künstliche Intelligenz interdisziplinär zusammenarbeiten. Sie sollen Antworten auf die Herausforderungen unserer Zeit mitformulieren, wie den Klimawandel oder den Kampf gegen Krebs. Mit diesem Zentrum unterstützen wir auch den Strukturwandel in der Region – vom Braunkohleabbau zu Hightech und zu Wissenschaft und Forschung.“ Ministerpräsident Michael Kretschmer betont: „Görlitz und Zittau werden zu einem immer stärkeren Forschungsstandort – und damit auch zur Adresse für junge Menschen in der Lausitz. Das Wissenschaftszentrum wird kluge internationale Köpfe anziehen und ein Impulsgeber für weitere Wirtschaftsansiedlungen sein.“

Und Oberbürgermeister Octavian Ursu fügt hinzu: „Der Start des deutsch-polnischen Forschungszentrums Casus am Untermarkt ist ein Meilenstein für die Entwicklung von Görlitz als Stadt der Forschung und der neuen Technologien. Der Name Görlitz wird ab sofort auch mit Zukunftsforschung verbunden und in alle Welt getragen werden.“ Finanziert wird das Zentrum zu 90 Prozent aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und zu 10 Prozent aus Mitteln des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK). Bisher wurde eine Fördersumme von insgesamt rund elf Millionen Euro für die Aufbauphase eingeplant. Der Einzug der ersten Forschungsgruppen in das angemietete Casus-Gebäude in Görlitz auf dem Untermarkt 20 ist für Dezember 2019 geplant.Als späteres dauerhaftes Domizil steht unter anderem das frühere Kondensatorenwerk an der Neiße in Rede.

Redaktion / 03.09.2019

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