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Schwimmende Häuser auf dem „Bärwalder“

Schwimmende Häuser auf dem „Bärwalder“

Zur Eröffnung freuten sich unter anderem LMBV-Bereichsleiter Gerd Richter, Regine Kraushaar (Chefin der Landesdirektion), Bürgermeister Achim Junker und Ministerpräsident Michael Kretschmer über die neuerliche Investition. Foto: Uwe Menschner

Das wäre doch gelacht: Was andere können, das kann der größte See im Freistaat Sachsen schon längst. Zum Beispiel Häuser schwimmen lassen.

Klitten. Am Bärwalder See können Interessenten ein schwimmendes Haus kaufen oder mieten. Die Floating Houses GmbH mit Sitz in Berlin hat ihre Steganlage in der Marina Klitten mit derzeit zehn schwimmenden Häusern eröffnet. Laut Geschäftsführer Ulf Sybel sollen bis zum Frühjahr 2021 insgesamt 26 Häuser auf dem Bärwalder See ’stehen’. Sie sind hauptsächlich für die Urlaubsnutzung vorgesehen und verfügen über vier bis sechs Betten. Betreut wird die Anlage von der Verwaltung des Campingplatzes an der Marina. Die schwimmenden Häuser werden in den Niederlanden vorproduziert und vor Ort mit dem Kran auf Pontons gesetzt. Bei jedem Einsatz entstehen so vier neue Häuser, das nächste Mal voraussichtlich im Oktober. 

Die Floating Houses GmbH investiert insgesamt knapp 8 Millionen Euro am Bärwalder See. „Damit tragen wir dem Wandel im Urlaubsverhalten vieler Menschen Rechnung“, betont Ulf Sybel. „Es muss nicht mehr unbedingt in die Ferne gehen, denn auch vor der eigenen Haustür gibt es lohnenswerte Ziele.“ Diesen Trend habe es bereits vor der Corona-Pandemie gegeben, dieser habe ihn jedoch verstärkt: „Unsere Auslastung explodiert jetzt förmlich.“ Außer am Bärwalder See hat die Floating Houses GmbH auch an der Ostsee, im Leipziger Seenland und in der Nähe von Berlin schwimmende Häuser errichtet.

Der Boxberger Bürgermeister Achim Junker freut sich über diese erneute Investition am „Haussee“ seiner Gemeinde. Gleichzeitig äußert er den Wunsch, dass der Freistaat Sachsen die Rahmenbedingungen für kommunale und private Investitionen verbessern möge. „Die Spezies Mensch sollte nicht als Störfaktor angesehen werden“, erklärt Junker mit Blick auf mögliche weitreichende Einschränkungen der Seenutzung aus Gründen des Naturschutzes. Weiterhin appelliert er an den Freistaat, endlich die Schifffahrt mit Fahrgästen zu ermöglichen und die Verkehrssicherung zu übernehmen: „Eine Gemeinde wie Boxberg kann das nicht leisten.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer würdigt die Investition der Floating Houses GmbH als Bekenntnis zum Lausitzer Seenland, dem eine große Zukunft bevorstehe. „Der Bärwalder See war in vielen Belangen Vorreiter, von dessen Erfahrungen jetzt andere profitieren“, erklärt Kretschmer. Und er versichert: „Wir wollen unseren Beitrag zur Schifffahrt auf dem See leisten.“ Der Strukturwandel eröffne bislang ungeahnte Möglichkeiten, die jetzt mit klugen Ideen und Projekten genutzt werden müssten. 

Uwe Menschner / 06.10.2020

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