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Auf „du und du“ mit den Steinböcken

Auf „du und du“ mit den Steinböcken

Den Steinböcken ganz nahe kommen – das kann man jetzt in der begehbaren Anlage, in der man das Sozialverhalten dieser Art aus nächster Nähe beobachten kann. Foto: Tierpark/Catrin Hammer

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Nur ein paar Meter Zwischenraum sind es zwischen Besuchern und Steinböcken. Görlitz hat jetzt deutschlandweit die erste begehbare Anlage dieser Art. Foto: Tierpark/Catrin Hammer

Seit Anfang Juli gibt es im Görlitzer Tierpark ein ganz neues Tiererlebnis: Die sonst eher wenig beachtete Steinbockanlage ist jetzt begehbar. Damit kommt man den Hörnerträgern ganz nah und kann – mit etwas Ruhe und Geduld – sogar ihr Verhalten beobachten.

Görlitz. Imposant sehen vor allem die Männer unter den Steinböcken aus. Lange, geschwungene Hörner zieren ihren Kopf. Stolz schauen sie vom Geröllhang über ihr Gehege zu den Besuchern hinüber. Zwischendurch plätschert ein kleiner Bach durchs Gelände. Neugierig kommen die Jungtiere, die Ein- und Zweijährigen heran. Scheu ist offenbar nicht mehr im Spiel. Zu genau wissen sie, dass ihnen von den Menschen hinter der hölzernen Begrenzung keine Gefahr droht. „Steinböcke halten wir hier schon seit 20 Jahren. Bisher aber war man als Besucher immer schnell vorbei, weil man keine richtige Bindung zu den Tieren hatte. Durch die Neugestaltung des Geheges ändert sich das gerade“, erläutert Sven Hammer. Und der Tierparkchef zeigt in die Runde, was man außer den stattlichen Steinböcken und ihrem Sozialverhalten noch entdecken kann. Da sind gleich nebenan die Geier, die aktuell wieder ein Junges versorgen. Und natürlich die vielen Murmeltiere, die im Steinbockareal die Rasenpflege übernommen haben, aber auch außerhalb wahre Aktivposten sind. „Sie haben fast das gesamte Tierparkgelände in einen Schweizer Käse verwandelt. Durch ihre unterirdischen Gänge kommen sie zuweilen an der Kasse oder am Kleintierhaus raus. Auch außerhalb des Tierparks haben wir sie schon entdeckt, konnten sie aber zur Rückkehr ’überreden’“, schmunzelt Hammer. Das Steinbockgehege sei das erste begehbare in deutschen Zoos. „Tiere mit großen Hörnern verbreiten ja zuweilen Schrecken. Es gibt aber auch Menschen, die meinen, sie müssten auf den Tieren reiten oder sie an ihren Hörnern ziehen. Diese beiden Extreme kann man umgehen, wenn sich die Besucher an die Abgrenzung halten. Hinzu kommt, dass unsere Steinböcke gute Charaktere besitzen.“ Eine Garantie, dass nichts passiere, gebe es bei der Interaktion von Mensch und Tier natürlich nie. Durch Fachkenntnis, Erfahrung und Tiermanagement könne man das Restrisiko jedoch minimieren.

Den Steinböcken jedenfalls scheint das neue Miteinander zu gefallen. Ohne Scheu nähern sie sich. Vielleicht akzeptieren sie die Menschen ja als neue Mitbewohner. „Sie sind überhaupt nicht nervös, zeigen ein absolut entspanntes Verhalten und finden das offenbar völlig unproblematisch“, freut sich Sven Hammer über die neue Nähe zwischen Mensch und Tier.

Die gibt es übrigens seit kurzem auch am Panda-Gehege. Dort können Besucher jetzt noch näher an die Katzenbären heran. Die nächste begehbare Anlage entsteht übrigens gleich hinter den Steinböcken. Am Rande des Tierparks finden die Riesenkängurus ihr neues Zuhause, das sie sich ab 2018 mit den Menschen „teilen“ dürfen.

Frank-Uwe Michel / 16.08.2017

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