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Bahnhofsanierer müssen umplanen

Bahnhofsanierer müssen umplanen

Auf der Großbaustelle am Bahnhof gehen die Arbeiten sichtbar voran. Foto: RK

Bautzen. Am Bahnhof der Spreestadt kommen die Umbau- und Sanierungsarbeiten weiter voran. Jedoch muss der Bauherr eigenen Angaben zufolge inzwischen umplanen. Grund: Der Landkreis als so genannter Ankermieter habe sich dazu entschlossen, nun doch nicht das Ausländer- und das Gesundheitsamt vor Ort unterzubringen. Stattdessen soll die Kfz-Zulassung und die Fahrerlaubnisbehörde ein neues Dach überm Kopf erhalten, teilte der Gesellschafter der Drews & Lucas Immobilien GbR, Gerald Lucas, auf Anfrage mit. „Mit der Änderung wäre der Weg zur geplanten dauerhaften Unterbringung der Kreismusikschule an der Tzschirnerstraße frei. Unabhängig davon sehen die Beteiligten bei der Unterbringung der Kfz-Zulassung und der Fahrerlaubnisbehörde als stark publikumsfrequentierende Behörden eine effektivere Nutzung der Infrastruktur in und um das Bahnhofsgebäude herum gegeben.“

Der Sprecher des Landratsamtes Peter Stange bestätigte gewisse Pläne: „Ja, diese Änderungen sind vorgesehen, sie werden durch uns intern und mit dem Eigentümer aber noch abgestimmt. Die Kreismusikschule erfährt dadurch Vorteile, da sie ein eigenes, zentrales Objekt bezieht.“ Momentan wird im Beruflichen Schulzentrum (BSZ) unterrichtet, wobei die Bedingungen aufgrund möglichen Schimmelbefalls nicht gerade als optimal galten. Eine Untersuchung habe jedoch inzwischen ergeben, dass keine gesundheitsgefährdende Belastung vorlag, hieß es in diesem Zusammenhang. Die Leiterin der Einrichtung, Charlotte Garnys, wies zudem darauf hin, dass vor allem große Räume für Gruppen- und Ensembleunterricht fehlen würden und die akustischen Bedingungen für den Gesangs- beziehungsweise Instrumentalunterricht besonders in den kleinen Zimmern im Kellergeschoss des BSZ problematisch seien. Wo hingegen das Ausländer- und das Gesundheitsamt einmal unterkommen werden, dazu bedürfe es noch einer Abstimmung. „Die Variantenuntersuchungen laufen derzeit“, meinte Peter Stange.

Indes sind laut Bauherr Gerald Lucas die Abbruch- und Entkernungsmaßnahmen in den beiden Gebäudeflügeln des Bahnhofs soweit abgeschlossen. Im Mittelbau werde momentan das Traggerüst für den zweiten Teil des Dach- und Deckenabbruches umgerüstet. In gut einer Woche soll, wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt, der Rückbau der noch gut sichtbaren Dachkonstruktion mit der erforderlichen Teilung der Betonkonstruktion beginnen. „Danach sind wir auch dort mit den groben Abbruchmaßnahmen fertig. Damit wird der nötige Platz für die umfangreichen Fundamentarbeiten, die das Tragwerk der neu zu errichtenden Zwischendecken und Dachkonstruktion bilden werden, geschaffen. Parallel dazu erfolgt in den Mittelbereichen der beiden Seitenflügel der Einbau des Stahltragwerks für die Zwischendecken.“ Ebenfalls zum Ende bringen ließen sich die Abbruchmaßnahmen im Außenbereich. Auch dort wurde Platz benötigt, um die Interimslösungen für den weiteren Fahrkartenverkauf und die Autovermietung zu verwirklichen. Selbst die Krane mit den entsprechenden Baustelleneinrichtungen brauchten demnach freien Raum. Zudem seien auf diese Weise im südöstlichen Teil des Geländes provisorische Parkflächen entstanden, die gut genutzt würden.

Im Laufe des nächsten Jahres will die Kreisverwaltung mit mehreren Behörden den markanten Punkt in der Spreestadt beziehen. Bis dahin soll der Bahnhof für rund acht Millionen Euro größtenteils in ein modernes Behördengebäude umgewandelt werden. Es entstehen Arbeitsplätze für rund 235 Mitarbeiter des Landratsamtes. Auch eine Krankenkasse will sich an Ort und Stelle niederlassen. Reisenden indes werde die Bahnhofshalle nach Ende der Bauzeit wieder zur Verfügung stehen, so die Bauherren. Dort lassen sich dann ein Café und ein Servicepunkt samt Fahrkartenverkauf vorfinden.    

Roland Kaiser / 04.06.2018

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