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Die Herkunft von Mangas

Die Herkunft von Mangas

Hasegawa Sadanobu I (1809–1879): Kirschblüte am Ninna-ji-Tempel in Omuro, aus der Serie „Berühmte Orte in der Hauptstadt“ 1870–1871, Holzschnitt Reproduktionen: Kai Wenzel

Japanische Mangas liegen weiter im Trend. Dass ihre Ursprünge bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, wissen die Wenigsten. Die neue Sonderausstellung „ukiyo-e hanga – Japanische Farbholzschnitte“ im Graphischen Kabinett der Görlitzer Sammlungen gibt bis 22. Oktober einen Einblick zur Herkunft der Mangas, den japanischen Farbholzschnitten.

Görlitz. Bis heute geht von den japanischen Farbholzschnitten (ukiyo-e hanga) des 18. und 19. Jahrhunderts eine große Faszination aus. Sie schildern die „heitere, fließende Welt“ (ukiyo-e), in dem sie die Sinnesfreuden des japanischen Bürgertums, das Vergnügen des Kabuki-Theaters, aber auch die erhabenen Landschaften Japans zeigen. In zahlreichen Neuauflagen fanden sie eine weite Verbreitung. Ihre besondere Drucktechnik zeichnet sich durch ein kräftiges Kolorit, charakteristische Farbverläufe und eine flächige Bildperspektive aus. Zu ihren bekanntesten Meistern gehörten die Maler Katsushika Hokusai, Utagawa Kunisada und Kitagawa Utamaro. Japanische Farbholzschnitte erschienen als Einzelblätter oder auch in Form von Blockbüchern mit ganzseitigen Abbildungen. Für letztere wählte Hokusai bereits Anfang des 19. Jahrhunderts den Begriff Manga.

Er bezeichnet heute allgemein das Genre des japanischen Comics, das auf die Kunst des Farbholzschnitts zurückzuführen ist.

Japan-Mode seit dem 19. Jahrhundert

In Europa waren japanische Farbholzschnitte seit der Mitte des 19. Jahrhunderts beliebt. Ihre Darstellungen führten zu einer regelrechten Japan-Mode, die wiederum die Kunst des Impressionismus und des Jugendstils prägte. Es verwundert nicht, dass Farbholzschnitte schnell zu gesuchten Sammlerstücken wurden, die in keiner Grafiksammlung fehlen durften. Auch das Graphische Kabinett des Kulturhistorischen Museums Görlitz besitzt einen kleinen Bestand an Einzelblättern und Manga-Blockbüchern des 19. Jahrhunderts, die überwiegend aus Görlitzer Privatsammlungen stammen. Da aber vor Ort das nötige Fachwissen für diese besondere Kunstgattung fehlte, blieben sie lange unbeachtet. Durch eine Neuerschließung des Bestands konnten 2018 alle Künstler und Bildtitel bestimmt werden. Erstmals zeigt die Ausstellung nun sämtliche japanischen Farbholzschnitte des Görlitzer Graphischen Kabinetts, darunter Meisterwerke wie Einzelblätter aus Hokusais „Ansichten des Berges Fuji“. Sie werden mit Museumsobjekten der japanischen Kulturgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts präsentiert.

Ina Rueth/tsk / 17.05.2022

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