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Ein Dorf im Oberland steckt voller Tatendrang

Ein Dorf im Oberland steckt voller Tatendrang

Dorfclub-Mitstreiterin Silvia Hauptmann auf der Taubenheimer Freizeitanlage. Das Areal samt Sanitärhäuschen hatte der Dorfclub zusammen mit der Gemeinde für Familien hergerichtet.

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Der Bahnhof von Taubenheim erfährt in diesen Tagen und Wochen eine Verjüngungskur. Fotos: RK

Sohland/Spree. Sie sind voller Tatendrang und startbereit – die rund 50 Mitglieder des Taubenheimer Dorfclubs. Was 2010 mit dessen Gründung begann, sollte sich schon kurz darauf als Erfolg herausstellen. Generationenübergreifend hat der Verein seitdem zahlreiche Menschen in seinen Bann gezogen. Bis heute besticht er immer wieder durch neue Ideen, die zumeist auch umgesetzt wurden. Kurzum: Aus Taubenheim ist der Dorfclub nicht mehr wegzudenken. „Wir wollen die Gemeinschaft fördern und den Zusammenhalt“, sagt in dem Zusammenhang Silvia Hauptmann. „Den jungen Taubenheimern wollen wir etwas an Verbundenheit zu ihrer Heimat mitgeben. Wir möchten, dass die Menschen hier vor Ort die Oberlausitzer und die Ortsgeschichte erfassen, das Oberlausitzer Brauchtum pflegen, und wir wollen sie aktiv einbeziehen, zum Mitmachen bewegen.“ Neben Vereinschef Günter Pätzold spinnt sie die Fäden im Dorfclub. Beide können auf zahlreiche Punkte hinweisen, unter die sich in der Vergangenheit ein Haken setzen ließ. „Sonnenuhrenpfad und Denkmalweg, die Erneuerung der Denkmale zu den Weltkriegen, die Gestaltung der Freizeitanlage und des Bahnhofes – dafür investieren wir unsere Kraft, unseren Geist und auch unser erarbeitetes Geld“, erklärt der Vorsitzende. „Auf diese Weise ist vonseiten des Dorfclubs und der anderen Taubenheimer Vereine, zu denen der Seniorenverein, der Faschingsclub und die Feuerwehr zählen, immer etwas los im Ort. Das schätzen auch viele Gäste von außerhalb.“

Die sollen, sofern das aufgrund der Corona-Pandemie wieder möglich sein wird, auch in diesem Jahr in Strömen den Weg ins Oberland finden. Zahlreiche Veranstaltungen sind geplant. Dazu zählen beispielsweise das Märchenspiel und das Sommerkino in der Freizeitanlage oder im Herbst das angedachte Konzert mit Dirk Michaelis in der Kirche. Auftritte der Mundartgruppe und des Taubenheimer Chors zählen zu den weiteren Höhepunkten, auf dessen Realisierung der Dorfclub hofft. „Die Sangesgemeinschaft ist eine feste Größe unseres Vereinslebens“, betont Silvia Hauptmann. Wo anderswo Chöre sich aufgrund eines Mitgliederschwundes bereits auflösten, konnte hingegen hierzulande ein Zuwachs verzeichnet werden. Auch jüngere Altersgruppen seien vertreten.

Doch der Dorfclub bietet weit mehr Gruppen ein Dach überm Kopf. So hatte sich vor Jahren ein Geschichtsstammtisch zusammengefunden, der 2021 einige Ausstellungen initiieren möchte – darunter eine zu Taubenheim und eine weitere zu Fugau. Außerdem soll es demnächst Geschichte zum Anfassen geben. „Wir haben uns entschieden, die Panitzsche Wäschemangel zu retten und diese in einer Art Pavillon neben dem Bahnhof der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Damit sind wir auf offene Ohren gestoßen. Eine gegenseitige Unterstützung mit dem Eigentümer des Bahnhofsgebäudes ist angedacht.“ Ein Unternehmer aus der Nachbarschaft lässt die Immobilie derzeit aus ihrem jahrelangen Dornröschenschlaf erwecken. Bereits Jahre zuvor hatte der Dorfclub in Abstimmung mit der Deutschen Bahn dem Gebäude zu einem freundlicheren Antlitz in Form eines frischen Farbanstrichs verholfen. „Manch einer war froh, wenn der Zug in Taubenheim hielt und er so die bunten Bilder bestaunen konnte“, erinnert sich Silvia Hauptmann. 

Und auf noch etwas kann der Dorfclub mit Stolz verweisen. „Wir haben das Archiv im neu renovierten Gemeindehaus eingerichtet und Akten aus dem Archiv bearbeitet. Die zeitweilig ausgelagerte Bibliothek wurde neu eingerichtet. Zudem konnten wir die neu gestaltete Sonnenuhrenstube in Besitz nehmen“, weiß wiederum Günter Pätzold.

Er und seine Mitstreiter freuen sich bereits darauf, Besucher wieder durchs Sonnenuhrendorf führen zu können, wie Taubenheim weitläufig auch genannt wird. Bei einer Rundfahrt durch den Ort fällt auf, dass immer mehr Sonnenuhren Hausfassaden schmücken. Silvia Hauptmann erklärt sich das folgendermaßen: „Inzwischen gibt es viele Immobilieneigentümer, die von sich aus aktiv werden und auf diese Weise das Dorfimage fördern.“

Kurzum: In Taubenheim lässt sich, abgesehen von der Corona-Zwangspause, stets etwas erleben. Doch auch in Pandemiezeiten sehen sich die Vereinsmitglieder entsprechend gerüstet, um Besuch empfangen zu können. „Unsere bewährten Veranstaltungen, die wir alljährlich gut vorbereiten, sollen in diesem Jahr wieder stattfinden“, stellt Günter Pätzold klar. „Mit vielen neuen Ideen wollen wir ein originelles und abwechslungsreiches Programm anbieten. In dem Zusammenhang sind wir auf besondere Hygienemaßnahmen vorbereitet. Wir können uns darauf einstellen.“ 

Roland Kaiser / 30.03.2021

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