Kreis vermeldet Beginn von Omikron-Welle

Im Zuge der jüngsten Infektionswelle plädiert das Bautzener Gesundheitsamt dafür, dass sich auch als genesen geltende Personen und Geimpfte in bestimmten Abständen einem Corona-Schnelltest unterziehen. Foto: M. Wehnert
Bautzen. Das Bautzener Landratsamt hat am Freitag den Beginn der Omikron-Welle für den Landkreis festgestellt. Wie eine Sprecherin sagte, würden seit Kurzem täglich mehr als 1.000 Meldungen von positiven PCR-Tests eingehen. Auch die Zahl der durch die Testzentren gemeldeten positiven Schnelltests habe sich vervielfacht. „Die Zahl der Corona-Patienten in den Kliniken ist im Vergleich zur Vorwoche leicht angestiegen“, fügte sie hinzu. „Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass die Zahl der Neuinfektionen zunächst noch deutlich ansteigen wird.“
Inwiefern die hohe Zahl der Infizierten auch für steigende Klinikeinweisungen sorgen wird, dazu könne die Behörde zunächst keine genauen Angaben machen. Da auch Geimpfte und Genesene stärker als bislang von einer Infektion betroffen sein können, werde unabhängig vom Impf- oder Genesenenstatus eine regelmäßige Testung empfohlen.
Unterdessen setzt der Landkreis Bautzen bei der Kontaktnachverfolgung auf eine Online-Selbstauskunft. „Die hohe Zahl an Corona-Neuinfektionen führt im Bautzener Gesundheitsamt erneut zu einem deutlichen Mehraufwand“, weiß die Landratsamtsmitarbeiterin. Um die Kontaktaufnahme zu infizierten Personen zu beschleunigen, führe die Kreisverwaltung ab dem kommenden Montag, 14. Februar, ein SMS-Verfahren ein. „Damit erhalten Infizierte nicht nur deutlich schneller eine Information über ihr positives Testergebnis und den wahrscheinlichen Quarantänezeitraum. Auch das Warten auf den Anruf des Gesundheitsamtes kann damit der Vergangenheit angehören“, erklärte Vize-Landrat Udo Witschas in dem Zusammenhang. Wie die sogenannte Corona-SMS funktioniert, ist hier in Erfahrung zu bringen.
Das laut Experten hochansteckende Omikron-Virus war Ende 2021 erstmals im Landkreis Bautzen festgestellt worden. Da die Labore Virusvariantenuntersuchungen nur stichprobenartig vornehmen, sei schon damals von einer Untererfassung auszugehen gewesen, hieß es vonseiten der Kreisbehörde. Dass die Welle nicht mehr lange auf sich warten lässt, machte das Gesundheitsamt unter anderem anhand des R-Wertes aus. Dieser war mit Stand 25. Januar 2022 bereits von unter 1 auf 1,23 geklettert. Daraus wurde geschlussfolgert, dass auch hierzulande in absehbarer Zeit mit einem Anstieg der Infektionen zu rechnen sein müsse. Die Reproduktionszahl beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Auf die jüngsten Lockerungen haben die steigenden Ansteckungszahlen erst einmal keinen wesentlichen Einfluss. Für mögliche Einschränkungen wird laut der jüngst in Kraft getretenen Notfallverordnung die Zahl der mit Corona-Patienten belegten Betten herangezogen. Und die befand sich am Freitag weiterhin im grünen Bereich.