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Liebenswertere Ortsteile das Ziel

Liebenswertere Ortsteile das Ziel

Auch das beschauliche Kosel – hier die Kirche – soll vom Projekt profitieren. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Ödernitz / Stannewisch / Kosel / See. Das Gemeinschaftsprojekt „Ortschafft(s)Leben 2.0“, das sich in den nächsten zwei Jahren intensiver mit den Ortsteilen von Niesky beschäftigt, ist pünktlich gestartet. Es geht darum, die Ortseinwohner bei verschiedenen Veranstaltungen zusammenzubringen und positive Entwicklungen vor Ort zu verstärken. Zusammenhalt und Gemeinschaft fördern und Identität stärken – das sind die Schlagworte, mit denen das 13-seitige Papier die Jury im Ministerium für Regionalentwicklung überzeugen konnte. Dafür erhielt es beim sächsischen Ideenwettbewerb ein Preisgeld, was die Umsetzung ermöglicht und den Ortsteilen Mittel für Einzelmaßnahmen zur Verfügung stellt.

Die Ortseinwohner sollen selbst entscheiden, wofür diese Mittel ausgegeben wird. „Wichtig ist, dass die Einwohner verstehen, dass das Geld keine Straßenlöcher stopfen kann“, so Beate Hoffmann, Oberbürgermeisterin der Stadt Niesky. Es geht darum, die Lebensqualität in den Ortsteilen zu verbessern und Entwicklungen anzustoßen. Dabei sollen Themen wie Rufbus, Generation-Spielenachmittage, Dorffeste oder mobile Verwaltungssprechstunden aufs Tableau kommen. Auch Infoabende zu Themen wie Vorsorgevollmacht, Erziehung, Nachhaltigkeit, Trauer und Selbsthilfe sind geplant. Derzeit macht noch die Corona-Pandemie einen großen Strich durch die zügige Realisierung. Auch die Weihnachtsfeiern, die ursprünglich in jedem Ortsteil angedacht waren, werden zumindest im größeren Rahmen nicht stattfinden können. „Veranstaltungen, die derzeit wegen des Gesundheitsrisikos und der Hygienemaßnahmen nicht stattfinden können, werden nachgeholt“, so Sandra Stibenz, die Projektkoordinatorin. „Dadurch, dass sich das Projekt noch in der Anlaufphase befindet, lassen sich viele Maßnahmen flexibel verschieben und anpassen“, meint sie. Aber die Aufgabe in den ersten Wochen seien ohnehin vor allem das Beobachten und „Ins-Gespräch-kommen“. In erster Linie müsse jetzt geprüft werden: Was ist denn alles schon da? Und hierbei sind die Voraussetzungen in See, Kosel, Stannewisch und Ödernitz durchaus unterschiedlich – was die dörfliche Infrastruktur oder das Engagement anbelangt.

Bestes Beispiel für Engagement ist der Rosengarten in See, der erst frisch eingeweiht ist. In Stannewisch kann der Bau eines Pavillons von dem Preisgeld gefördert werden und auch die beantragten Leader-Programm-Fördermittel für die Sanierung des Holzspielplatzes und die Neuerrichtung von Fitnessgeräten im Freizeitpark sind bestätigt. Weiter geht es mit dem Ortschafft(s)Leben2.0-Projekt in den nächsten Wochen mit Gesprächen vor Ort – vor allem mit den Ortsvorstehern: Welche Vereine gibt es, was sind die Wünsche – eine Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse. Dennoch gibt es auch Kritik. Muss eine dotierte Stelle geschaffen werden, anstatt den Dörfern mehr Geld abschlagsfrei zukommen zu lassen?

Till Scholz-Knobloch / 10.11.2020

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