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Neuer Verein will Ortswehr unter die Arme greifen

Neuer Verein will Ortswehr unter die Arme greifen

Mit diesem Flyer werben Sven Türpitz und zahlreiche andere Doberschauer derzeit für eine Mitgliedschaft im neuen Verein. Foto: RK

Doberschau-Gaußig. Um den Zusammenhalt im Dorf zu stärken und gleichzeitig die Kameraden der Ortswehr ein Stück weit zu entlasten, wollen Bewohner von Doberschau einen neuen Verein aus der Taufe heben. Traditionen erhalten und Neues schaffen – das haben sich Sven Türpitz und seine Mitstreiter auf die Fahnen geschrieben.

Bislang organisierten der ortsansässige Sportverein und die Feuerwehr einen Großteil der Veranstaltungen in Doberschau. Das soll sich nach der Gründung eines Feuerwehrfördervereins ändern. „Die Kameraden können aufgrund der Personalausstattung diese zusätzlichen Aufgaben nicht mehr zu hundert Prozent stemmen“, meint der Mitarbeiter eines Telekommunikationsunternehmens. „Wir haben uns vorgenommen, ihnen die Aufgaben, die sie in der Vergangenheit neben ihrer eigentlichen Tätigkeit wahrnahmen, abzunehmen.“

Neben Sven Türpitz stehen Christina Proske und Martin Opitz bereits in den Startlöchern. Alle drei können sich vorstellen, den Vorstand im neu zu gründenden Verein zu besetzen. „Zusammen machten wir uns im Vorfeld bereits Gedanken über die künftige Satzung“, erklärt Sven Türpitz. „Die rechtliche Grundlage für unsere Arbeit soll noch vor dem Gründungsakt allen interessierten Mitstreitern präsentiert werden.“ Am Mittwoch, 3. Juli, 19.30 Uhr ist das Papier Thema im Feuerwehrgerätehaus. Dort wird es zur Diskussion gestellt, bevor voraussichtlich am 14. August die Gründungsversammlung stattfindet. „Weitere Anregungen sind durchaus erlaubt“, betont der Doberschauer. Unterdessen erhofft nicht nur er sich finanzielle Unterstützung von diversen Sponsoren und der Gemeinde. „Sie hat uns einen festen Raum in der ehemaligen Schule in Aussicht gestellt.“

Die Hoffnung ist groß, dass dies am Ende auch Realität wird. Denn der künftige Feuerwehrförderverein hat sich einiges vorgenommen. Eigenen Angaben zufolge plant er, das traditionelle Hexenfeuer fortan auszurichten. Eine weitere Aufgabe sieht das Gremium darin, die gemeinsame Dorfleben zu fördern. Aber auch neue Projekte und Veranstaltungen stehen auf der Agenda. Konkrete Angaben dazu, worum es sich dabei handeln können, machten die potenziellen Vereinsgründer zunächst nicht. „In dem Punkt sind gerade die Doberschauer gefragt“, sagt Sven Türpitz. „Jeder darf Ideen und Vorschläge einbringen.“ Am besten lasse sich dies bewerkstelligen im Zuge einer Vereinsmitgliedschaft. Wer sich eine solche vorstellen kann und das zwölfte Lebensjahr vollendet hat, sollte sich am besten über die E-Mail-Adresse ffw-foerderverein-doberschau@t-online.de mit Sven Türpitz in Verbindung setzen. „Seit 20 Jahren lebe ich bereits in Doberschau“, meint er. „In dieser Zeit hat sich der Ort in ein Schlafdorf verwandelt. Aus diesem Zustand wollen wir es nun herausholen. Da können wir vor allem bei jungen Leuten nicht früh genug anfangen. Die Menschen sollen wieder mehr in Gemeinschaft etwas unternehmen.“ Eine Kooperation mit anderen Vereinen werde angestrebt.

Bürgermeister Alexander Fischer begrüßt indes den Schritt. Er führt aber noch einen anderen wichtigen Aspekt an, der die Gründung des Feuerwehrfördervereins aus Sicht der Verwaltung notwendig macht. „Hintergrund einer Vereinsgründung im Zusammenhang mit Aktivitäten der Feuerwehr ist die bevorstehende Umsatzsteuerpflicht von Kommunen. Aus diesem Grund hat die Gemeinde angeraten, sich mit dem Thema zu befassen. Ein Förderverein kann das traditionelle Hexenbrennen, Dorffest oder den Weihnachtsmarkt sowohl personell als auch finanziell bewältigen. Aufgrund des damit verbundenen geringeren Finanzvolumens sollte eine Umsatzsteuerpflicht nicht bestehen.“

Im gleichen Atemzug stellte das Gemeindeoberhaupt Hilfen in Aussicht: „Der neue Verein kann Anträge auf Förderung stellen, was der Feuerwehr so nicht möglich war.“ Auch ein von der Kommune bereitgestelltes Festzelt oder entsprechende Buden könnten kostenlos genutzt werden. Im Gegenzug erhofft sich der Bürgermeister, dass mit der künftigen Arbeit des Feuerwehrfördervereins das Interesse in der Bevölkerung steigt, selbst im Brandschutz aktiv zu werden. „Die Gemeinde und jede Ortswehr sucht stets Nachwuchs, um die pflichtgemäßen Aufgaben der Feuerwehr 24 Stunden am Tag zu gewährleisten.“ Allein die Doberschauer Kameraden mussten im Jahr 2018 zu 13 Einsätzen ausrücken, 2017 waren es ähnlich viele.

Roland Kaiser / 27.06.2019

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