St.-Jakobus-Sanierung für viele Schlesier eine Herzenssache

Architektin Doris Kohla erläuterte am 17. Februar die Baufortschritte. Foto: Klaudia Kandzia
Görlitz. Seit Februar letzten Jahres wird im Inneren der katholischen St.-Jakobus-Kathedrale in Görlitz gebaut. Nach einem Jahr Baugeschehen lud Ordinariatsrat Thomas Backhaus am Aschermittwoch zu einem Rundgang ein.
„Wir liegen gut im Plan“, sagte dabei Generalvikar Dr. Alfred Hoffmann, Stellvertreter des katholischen Bischofs in Görlitz. Da Corona um diese Baustelle einen Bogen gemacht hat, konnte bereits ein Großteil der Elektrik und Heizungsinstallation erledigt werden. Auch wurden die Ziegel- und Putzflächen im Kirchenschiff, der Martinskapelle und der Sakristei aufwendig gereinigt. Restauratoren arbeiten seit März letzten Jahres an der Gewölbemalerei im Chorraum und den beiden Seitenkapellen. Seit einem Monat wird jetzt auch der Hochaltar saniert.
Mit der Neugestaltung des Vierungsgewölbes über dem Hauptaltar ist Helge Warme betraut worden. „Ich habe mit dem Bauherren, der Architektin (Doris Kohla) und den Restauratoren vereinbart, dass wir in der restaurierten Fläche modern eingreifen können“, sagte der Künstler aus Brieselang bei Berlin. An den Gewölben des Mittelschiffs und der Seitenschiffe malte er den Jakobspilgerweg in symbolischer Form eines Kreuzes. Die Gewölbemalerei funktioniert zugleich als riesiger QR-Code für Handys.
Eröffnung am 28. November
Durch den Namenspatron des Gotteshauses, den Heiligen Jakobus, und die Tatsache, dass Görlitz am Jakobsweg liegt, der von Kiew nach Santiago de Compostela führt, habe die Görlitzer Kathedrale eine besondere Botschaft: „Sie soll Menschen, die unterwegs sind, begleiten“, betont Generalvikar Hoffmann. Er freut sich, dass die Sanierung der St.-Jakobus-Kathedrale im „Heiligen Jakobusjahr 2021“ durchgeführt wird. Eine feierliche Wiedereröffnung ist für den 1. Adventssonntag, am 28. November, geplant.
Die Sanierungskosten belaufen sich auf 3.720.000 Euro. Davon trägt die Pfarrei Heiliger Wenzel 100.000 Euro, bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wurden 20.000 Euro beantragt und vom Bischöflichen Ordinariat wird der Löwenanteil mit 3.570.000 Euro gestemmt. Generalvikar Hoffmann hat auch auf Privatspenden gehofft und wurde überrascht. „Wir haben mit etwa 30.000 Euro aus Spenden gerechnet. Und dann kam aus Berlin eine Spende im fünfstelligen Bereich, eine weitere hohe Spende kam offensichtlich aus unserer Pfarrei, die uns anonym in den Briefkasten gesteckt wurde. Es war ebenfalls eine fünfstellige Zahl. Bischof Ipolt und ich haben in einem Brief schlesische Priester in ganz Deutschland um Spenden gebeten. Daraufhin kamen auch viele Spenden und eine große war ebenfalls dabei“, so Hoffmann, der so bereits 80.500 Euro sammeln konnte.