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Aus für Pulsnitzer Dirtbike-Anlage

Aus für Pulsnitzer Dirtbike-Anlage

Die Euphorie zur Eröffnung der Dirtbike-Anlage ist nach einem Jahr der Ernüchterung gewichen. Foto: Archiv

Pulsnitz. Aus der Traum. Die Pulsnitzer Dirtbike-Bahn wird geschlossen. Erst vor etwas mehr als einem Jahr war sie mit großer öffentlicher Beteiligung und Euphorie eröffnet worden. Damals hatten Jugendliche aus einem internationalen Workcamp gemeinsam mit Pulsnitzer Altersgenossen die Anlage in nur zwei Wochen aus dem Boden gestampft. Als einen weiteren Baustein, um die Pfefferkuchenstadt für die jüngere Generation attraktiv zu machen, hatte der damalige Bürgermeister Peter Graff das neue Freizeitangebot bezeichnet.

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Die mit viel Vorfreude eröffnete Dirtbike-Bahn in Pulsnitz präsentiert sich heute nur noch als eine Ansammlung von unansehnlichen Erdhaufen.

Jetzt, 15 Monate später, zieht seine Nachfolgerin Barbara Lüke die Reißleine. „Es hat sich gezeigt, dass es in Pulsnitz kaum Dirtbiker gibt, die ihrem Hobby den erforderlichen Zeitraum geben“, erklärt sie und nimmt damit Bezug auf einen Aufruf, den die Stadt Pulsnitz im August startete.

Damit sollten die Nutzer dazu bewegt werden, Hand an die bereits damals verwildernde Anlage zu legen und diese in einen vorzeigbaren Zustand zu versetzen. „Leider beteiligten sich viel zu wenige“, bedauerte Barbara Lüke, die bereits im August zwei Probleme benannte: „Die Strecke wurde sehr anspruchsvoll konzipiert, nur sehr gute Dirtbiker kamen mit ihr zurecht. Und nur sehr wenigen Nutzern war bewusst, dass die Schutzplanen nach dem Fahren wieder aufzuziehen sind.“ So nahmen die Erdhügel Schaden und waren fortan noch schwieriger zu befahren. „Mutter Natur“ trug ihren Teil bei und sorgte sehr schnell für einen dichten Bewuchs. Der in den Sommer- und Herbstferien geplante Arbeitseinsatz zur Rettung der Anlage sollte laut Barbara Lüke „die Nagelprobe, ob es genügend Engagierte und Interessierte für die Dirtbike-Anlage“ in Pulsnitz gibt, werden.

Und diese Nagelprobe fiel negativ aus, wie auch Christoph Semper vom Netzwerk für Kinder- und Jugendarbeit e.V. bestätigt. „Ganze zwei Personen fanden sich, um an der Anlage zu arbeiten“, berichtet er. Das war natürlich zu wenig, um den Bedarf für dieses Freizeitangebot nachzuweisen. Der „Netzwerker“ sieht dies als „schmerzliche Erfahrung“, will aber nicht den Stab über der Pulsnitzer Jugend brechen: „Es gibt auch viele Dinge, die gut funktionieren.“ Eine solche Anlage bedürfe jedoch einer umfangreichen Pflege, und die habe man auf Dauer nicht organisieren können.

Einen weiteren „Neuanfang“ wird es voraussichtlich nicht geben: „Im Frühjahr wird die Anlage komplett zurückgebaut“, erklärt Christoph Semper. Dann werden die zuletzt unansehnlichen, mit strauchigem Bewuchs versehenen Erdhügel der Vergangenheit angehören.

Uwe Menschner / 07.12.2016

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