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Das ist neu beim 
642. Wenzelsmarkt in Bautzen

Das ist neu beim 
642. Wenzelsmarkt in Bautzen

Huldvoll begrüßt der König sein Volk zu Brot und Spielen. Moderne Politiker müssen noch etwas üben, um das so anmutig hinzubekommen. Foto: Carmen Schumann/Archiv

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Anfang der zurückliegenden Woche wurde der Weihnachtsbaum auf dem Hauptmarkt mit Herrnhuter Sternen geschmückt.

Bautzen hatte bekanntlich schon 641 Mal die Gelegenheit zum Üben. Doch nichts ist so gut, dass es nicht noch verbessert werden kann. 

Bautzen. „Weiter entwickeln, ohne die Tradition aus den Augen zu verlieren“ – dieses Motto hat der Bautzener Oberbürgermeister Karsten Vogt für den Bautzener Weihnachtsmarkt – seit mehreren Jahren nach dem gleichnamigen Böhmischen König als „Wenzelsmarkt“ bezeichnet – ausgegeben. Und so gibt es vom 28. November bis zum 22. Dezember neben den bekannten „Eckpfeilern“ wie der Markt-Meile zwischen Hauptmarkt und Fleischmarkt, dem Stollenanschnitt am ersten Markt-Sonntag (in diesem Jahr der 30. November) und dem umfangreichen Kulturprogramm wieder mehrere Neuheiten, die das Interesse an diesem Jahreshöhepunkt immer wieder aufs Neue anfachen sollen.

So lädt die Stadt Bautzen erstmals zur Turmweihnacht ein – an jedem Adventssonntag öffnet ein anderer Turm seine Pforten für Besucher. „Bereits im vergangenen Jahr fanden die Märchenlesungen im Nicolaiturm schon eine große Resonanz“, erklärt Tim Döke vom städtischen Kulturbüro. Und da Bautzen ja nun wirklich eine große Anzahl an historischen Türmen bietet, war es sicher nicht schwer, vier Geeignete herauszusuchen. Die Wahl fiel auf Nicolaiturm (1. Advent), Wasserturm (2. Advent, im Rahmen des Historischen Weihnachtsmarktes in der Mönchskirch-Ruine), Gerberbastei (Jugendherberge, 3. Advent) und Matthiasturm an der Ortenburg (4. Advent). Jeder Turm hat sein ganz eigenes Ambiente, allen gemeinsam ist aber die festliche Stimmung und Dekoration. Ebenfalls neu ist die „Silent-Disko“ am 5. und 12. Dezember auf dem Kornmarkt – ein ganz besonderes Tanz- und Musikvergnügen. „Die Teilnehmer bekommen Kopfhörer, auf denen sie auf verschiedenen Kanälen unterschiedliche Playlists von mehreren DJs hören und danach tanzen können“, macht Tim Döke neugierig. Für Passanten mögen die tanzenden und sich im Takt der nur für sie hörbaren Musik wiegenden Teilnehmer vielleicht skurril wirken.

Neu ist auch das Lagerfeuer, das in diesem Jahr an den Wochenenden auf dem Hauptmarkt entzündet wird und zum Backen von Knüppelkuchen einlädt. Kein großes Event ohne das entsprechende Merchandising – in diesem Jahr unter anderem manifestiert durch den Wenzels-Glühwein (in limitierter Auflage) und das Wenzels-Stollenbrett. 

Darüber hinaus kehrt am 20. Dezember das traditionelle Rathauskonzert zurück. Doch auch wer es sportlich mag, kommt auf seine Kosten: So lädt der MSV Bautzen 04 an allen Donnerstagabenden zum König-Wenzel-Lauftreff am Hauptmarkt-Brunnen.

Andere Neuerungen betreffen weniger die Marktbesucher als die Gewerbetreibenden an der Markt-Meile: „In der Vergangenheit ist – zu Recht – kritisiert worden, dass den ansässigen Händlern die Marktbuden direkt vor die Nase gestellt wurden“, so Oberbürgermeister Karsten Vogt. „Diesen Konflikt versuchen wir in diesem Jahr zu entschärfen.“ Man werde auch verstärkt auf die Umsetzung der Anforderungen an die Buden-Gestaltung achten, um ein möglichst homogenes Erscheinungsbild zu gewährleisten, ergänzt Tim Döke vom städtischen Kulturbüro. Und dann ist – spätestens seit dem Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz 2016 und noch einmal verschärft im vergangenen Jahr in Magdeburg – auch die Sicherheit ein bedeutendes Thema. „Wir haben gemeinsam mit der Polizei verschiedene Szenarien betrachtet und im Ergebnis dessen ein, wie ich meine, gutes Konzept umgesetzt“, versichert der Bautzener OB. Die Sicherheit soll gewährleistet sein, aber nicht zulasten der Atmosphäre gehen, so lautet die Prämisse. „Dadurch, dass wir keine breiten Zufahrten zu unserem Marktgelände haben, befinden wir uns in einer günstigeren Situation als andere Städte“, so Tim Döke. Das notwendige „Mehr“ an Sicherheit hat auch seinen Preis, den der Oberbürgermeister nicht separat beziffern will: „Er ist in unserem Gesamtbudget enthalten, ohne es zu sprengen.“ 
Übrigens ist der „große“ Wenzelsmarkt nicht der einzige Weihnachtsmarkt in Bautzen: So gibt es am Sonntag, 7. Dezember, von 12 bis 19 Uhr den historischen Weihnachtsmarkt an der Mönchskirch-Ruine und am Wasserturm. 

Am Freitag, 12. Dezember, präsentiert sich der Platz der Völkerfreundschaft in Gesundbrunnen im weihnachtlichen Flair, und am Wochenende 13./14. Dezember gibt es den „Geschenke-Weihnachtsmarkt“ auf dem Postplatz. 

Weitere Informationen und das gesamte Programm im Detail sind unter www.wenzelsmarkt-bautzen.de zu finden.

Uwe Menschner / 22.11.2025

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