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Automafia muss empfindlichen Schlag einstecken

Automafia muss empfindlichen Schlag einstecken

Görlitz. Im Kampf gegen die osteuropäische Automafia kann die  Polizei in Görlitz und im benachbarten Zgorzelec einen Erfolg verbuchen. Eigenen Angaben zufolge nahmen die Fahnder dieser Tage in der Neißestadt sowie in der polnischen Grenzgemeinde Piensk zwei namhafte Größen der Autoschieberszene fest. Dabei handelt es sich um einen 27-jährigen Mann und einen drei Jahre  jüngeren Komplizen. Der Ältere von beiden wurde umgehend einem Haftrichter vorgeführt. Er wartet nun in einer Gefängniszelle auf seinen Prozess. Im Fall einer Verurteilung erwartet ihn eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren.

„Seit mehr als einem halben Jahr ermittelte das Kommissariat für Bandenkriminalität der Kriminalpolizeiinspektion Görlitz im Auftrag der Staatsanwaltschaft Görlitz mit großem personellen und materiellen Aufwand gegen diese organisierte Tätergruppierung“, sagte ein Polizeisprecher. Dem 27-Jährigen wird vorgeworfen, seit Mai 2017 mindestens 16 Autos in einem Gesamtwert von rund 350.000 Euro gestohlen zu haben. „Dabei handelte es sich vornehmlich um hochwertige und auch schlüssellos betriebene Fahrzeuge der Marken Audi und BMW, die überwiegend in den Landkreisen Bautzen und Görlitz entwendet wurden.“ Sein Kompagnon soll an einem Dutzend Taten beteiligt gewesen sein.

Unmittelbar im Anschluss an die Festnahme durchsuchten polnische und sächsische Polizisten in Piensk und Bogatynia die Wohnungen des Duos sowie weitere von den mutmaßlichen Tätern angemietete Räume. Dort stellten die Ermittler unter anderem technische Hilfsmittel sicher, die die Männer zum Diebstahl von Kraftfahrzeugen genutzt haben sollen. Hierbei fielen den Polizisten auch computergestützte Diagnosegeräte zum Einsatz an OBD-Schnittstellen moderner Autos und digitale Funktechnik zum Öffnen schlüssellos betriebener Fahrzeuge in die Hände. Mithilfe der Gerätschaften sollen die Tatverdächtigen in der Lage gewesen sein, selbst mordernste Fahrzeuge binnen kürzester Zeit beinahe ohne erkennbare Schäden zu öffnen und deren Motoren zu starten. Alleine den Anschaffungswert der Einbruchsutensilien schätzten Polizei und Staatsanwaltschaft auf mehrere 10.000 Euro.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern an, insbesondere zu etwaigen weiteren Mittätern und ihren Auftraggebern. Auch prüfen die Kriminalisten, ob weitere Autodiebstähle in der Region auf das Konto der nun zerschlagenen Gruppierung gehen.

Redaktion / 15.01.2018

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