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Bei Kamelen spielen Hormone verrückt

Bei Kamelen spielen Hormone verrückt

Kamelstute Shirin (Foto) ist aus dem Görlitzer in den Zittauer Tierpark gekommen, um hier von Hengst Mustafa gedeckt zu werden. Foto: Steffen Linke

Der Zittauer Tierpark „bastelt“ an Kamelzuwachs. Denn zu den momentan vier Tieren im Gehege soll sich in der Perspektive noch ein weiteres dazugesellen. Der 23 Jahre alte Hengst Mustafa bekam deshalb neben seiner „Hausdame“ Kim vorübergehend die Stute Shirin aus dem Naturschutz-Tierpark Görlitz an seine Seite gestellt, um für „freudige Nachrichten“ zu sorgen.

Zittau. Kamele sind eigentlich bis ins hohe Alter potent. Bei Mustafa sieht das aufgrund seiner Arthrose etwas anders aus. Trotz seiner Gelenkerkrankung geht es dem Tier aber noch relativ gut. „So lange wie es Mustafa gesundheitlich noch kann, wollen wir seine Genvielfalt erhalten“, erklärt Tierpflegemeisterin Sylvie Krystufek.

Mustafa fühlt sich mit seinen zwei „Damen“ im Gehege sprichwörtlich wie der „Hahn im Korb“. Für „frisches Blut“ in der Brunftzeit sorgt der Zittauer Tierpark dabei mit der vier Jahre alten Kamelstute Shirin, die ursprünglich aus Weißwasser stammt und vor drei Jahren in den Görlitzer Tierpark gekommen war.

Die Paarungszeit kann sich laut Sylvie Krystufek bis April hinziehen. Mustafa und Shirin haben sich jedenfalls auf Anhieb sehr gut verstanden. „Bei Kamelen gibt es da überhaupt keine Probleme“, erklärt sie. Beide beschnupperten sich sofort mal näher. Bei Mustafa spielten daraufhin gleich die Hormone verrückt, berichtet sie. Auch wenn die schon länger im Zittauer Tierpark beheimatete Stute Kim aufgrund der Anwesenheit der weiblichen Konkurrenz etwas beleidigt war. Kamelhengste decken erfahrungsgemäß aber immer mehrere Stuten.

Tierparkdirektor Bernd Großer ist sehr optimistisch, dass es mit dem anvisierten, tierischen Nachwuchs klappt. Denn Mustafa legt alle Anzeichen an den Tag, die ein Hengst zur Brunft mit Stuten um sich herum macht. „Er droht uns, er imponiert uns und er steigt uns nach“, sagt Sylvie Krystufek. Ob Mustafa mit seinen „Damen“ schon Liebe gemacht hat, weiß die Tierpflegemeisterin noch nicht. Kamele vollziehen ihren Deckakt liegend. Der Hengst sitzt hinten an der Stute dran. „Es kann durchaus schon in einer Nacht passiert sein“, meint sie. Mustafa müsste in diesem Fall aber wieder ruhiger werden. „Wir können das Ergebnis nach einem gewissen Zeitraum über einen Blutwert testen lassen“, sagt sie. Über 13,9 Monate würden Kamelstuten ihren Nachwuchs tragen. Die Besucher des Zittauer Tierparks müssten sich also im Erfolgsfall schon noch ein bisschen gedulden. Ein kleines Kamel wiegt circa 40 Kilogramm, ein großes Exemplar etwa 850 Kilogramm. Ein Jungtier benötigt circa sechs Jahre, um ausgewachsen zu sein. Bernd Großer begrüßt die gute Zusammenarbeit mit dem Görlitzer Tierpark     – und wenn die dann im Fall der Kamele noch von Erfolg gekrönt wäre ...
Die momentanen Öffnungszeiten des Zittauer Tierparks – täglich von 9.00 bis 17.00 Uhr.

Steffen Linke / 05.03.2017

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