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Bürger sorgen sich 
um Verkehrssicherheit

Bürger sorgen sich 
um Verkehrssicherheit

Die Bürgerinitiative für ein lebenswertes Nieder-Neundorf fürchtet angesichts der von einem chinesischen Investor angekündigten Großinvestition auf dem Rothenburger Flugplatz, dass sie durch den dann zunehmenden Verkehr völlig kollabiert. Foto: BI

Die Lage in Nieder-Neundorf ist ernst. Und bis jetzt hoffnungslos. Denn ein Ausweg aus dem Verkehrsdilemma auf der S 127 ist nicht in Sicht. Mit einer Plakataktion macht jetzt eine Bürgerinitiative die Fahrzeugführer wenigstens darauf aufmerksam, mehr acht auf die hier entlang laufenden Schulkinder zu geben.

Rothenburg/Nieder-Neundorf. Wer den Verkehr auf der Staatsstraße 127 durch Nieder-Neundorf beobachtet, glaubt in manchen Zeiten nicht, dass er sich abseits der großen Städte, in einem kleinen Dorf befindet. Brummi um Brummi schiebt sich durch den Ort, die ländliche Idylle ist an den Hauptverkehrszeiten schon längst keine mehr. Vor ein paar Jahren hatte die „Bürgerinitiative (BI) für ein lebenswertes Nieder-Neundorf“ schon einmal mit Nachdruck gefordert, die angeblich im Verkehrswegeplan des Freistaates Sachsen enthaltene Ortsumgehungsstraße zu bauen. Zudem wiesen die Rothenburger Stadtverwaltung, der Stadtrat und der Ortschaftsrat von Nieder-Neundorf in Gesprächen mit dem sächsischen Wirtschaftsministerium sowie dem Landesamt für Straßenbau und Verkehr seit 2012 mehrfach auf die angespannte Lage hin.

Doch passiert ist seitdem nichts. Im Gegenteil. Baustellen wie die aktuelle auf der B 115 in Rietschen haben den Schwerlastverkehr auf Nebenstrecken ausweichen lassen und strapazieren die Nerven – auch der Anwohner in Nieder-Neundorf. Aber nicht nur das: Die Sicherheit der Fußgänger ist gefährdet. Besonders Kinder müssen auf ihrem Weg zur Schulbushaltestelle enorm aufpassen, nicht unter die Räder zu geraten. Vor allem dann, wenn sich Fahrzeuge im Gegenverkehr begegnen, bleibt kaum noch Platz. Deshalb hat jetzt die Bürgerinitiative erneut das Heft des Handelns ergriffen und weist entlang der Staatsstraße in der Ortslage Nieder-Neundorf auf die mangelhafte Verkehrssicherheit der Fußgänger hin. „Mit dieser Aktion werben wir bei allen Verkehrsteilnehmern um Akzeptanz für die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Ort und wünschen uns, dass Politik und Verwaltung auf den dringenden Handlungsbedarf aufmerksam werden und eine Lösung gefunden wird“, so BI-Sprecherin Julia Bajohr.

Denn durch die angekündigten Großinvestitionen auf dem Flugplatz Rothenburg bahnt sich auf den Straßen rundherum weiteres Ungemach an: Man habe die Sorge, so Julia Bajohr, dass die Verkehrsbelastung dann weiter ansteigen wird. Ein börsennotiertes Unternehmen aus China hatte verlauten lassen, auf dem Flugplatzareal am Rande der Stadt Rothenburg eine Produktionsstätte für Elektrofahrzeuge zu errichten und etwa 1.000 Arbeitsplätze zu schaffen.

Der Landkreis steht offenbar hinter dem Anliegen der Bürgerinitiative. Sprecherin Marina Michel: Ja, der Kreis wolle ebenfalls den Bau einer Ortsumfahrung. Den aktuellen Stand aber kenne man nicht.

Hierzu wiederum kann das zuständige Landesamt für Straßenbau und Verkehr mehr sagen. Die Behörde favorisiert indes einen anderen Lösungsweg als den von der Bürgerinitiative geforderten. Sprecherin Isabel Siebert stellt klar: „Im aktuellen Landesverkehrsplan gibt es keine Pläne für eine Ortsumgehung Nieder-Neundorf. Im Gegenteil: Wir bereiten gegenwärtig die Erneuerung der S 127 in der Ortslage in mehreren Bauabschnitten vor.“ Dies solle in den kommenden Jahren umgesetzt werden.

Frank-Uwe Michel / 27.06.2017

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