Bürgerhäuser werden gesichert
Im hinteren Bereich der Bürgerhäuser laufen seit Kurzem Sicherungsarbeiten. Foto: RK
Bautzen. Die bereits vor Wochen von Kommune und Landkreis angekündigten Sicherungsmaßnahmen an den stark sanierungsbedürftigen Bürgerhäusern im historischen Stadtzentrum haben begonnen. Zunächst ist über dem Treppenhaus an der Gebäuderückseite das Dach abgedeckt worden. Auch sollten laut einem Rathaussprecher eine Gebäudetrennwand in dem Bereich sowie „gefährdete Dachkonstruktionen“ weichen. Darüber hinaus sind der Rückbau eines Schornsteines auf der südwestlichen Seite und die Untersuchung von Gauben angedacht, die sich in luftiger Höhe entlang der Inneren Lauenstraße befinden.
„Das alles dient dazu, um eine sichere Begehbarkeit des Gebäudes zu schaffen“, erklärte der Sprecher. „Sobald das erreicht ist, soll ein neuer Abstimmungstermin im Gebäudeinneren stattfinden, bei dem die Notwendigkeit des Rückbaues weiterer Gebäudeteile erörtert sowie über die endgültige Form der Sicherung entschieden wird.“
Mit Einschränkungen des Verkehrs auf der Inneren Lauenstraße oder gar einer Gefährdung der Öffentlichkeit rechnet die Verwaltung nicht. Lediglich auf der Mühltorgasse komme es zu gelegentlichem Baustellenverkehr. Dort war im Mai eine Rampe aufgeschüttet worden, um die Baumaschinen auf das Plateau der Gebäuderückseite transportieren zu können. Das Sicherungskonzept, das nunmehr in den kommenden Tagen umgesetzt wird, sei, wie es weiter hieß, zuvor sowohl von einem Prüfstatiker als auch von der Denkmalschutzbehörde in Augenschein genommen worden. Letztere begleitet das Vorhaben, das zum Ziel hat, weiteren Schaden von der Gebäudesubstanz abzuwenden.
Voraussichtlich bis in den Oktober hinein dauern die Arbeiten. Wände und Decken sind zu stabilisieren, das Dach neu einzudecken. Ferner soll die bis zum Winter die Rampe wieder entfernt werden. Auf die Frage, wie es im Anschluss daran weitergeht, sagte der Rathaussprecher: „Darüber hat sich der Eigentümer noch nicht schlüssig geäußert.“ Der aus Paderborn stammende Unternehmer und die Verwaltung stünden aber in einem regen Austausch.
Ursprünglich sollten in dem Gebäudekomplex im Rahmen eines Sanierungsvorhabens circa 40 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten entstehen. Nach dem Einsturz der Hinterhäuser im Mai 2006 wurde das Unterfangen jedoch nicht weiter verfolgt. Seitdem tobt ein jahrelanger Rechtsstreit.
Kommentare zum Artikel "Bürgerhäuser werden gesichert"
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Wenn vom Mai 2006 bis heute nischt passiert ist (ausser Rechtsstreit) was soll denn in Zukunft geschehen? Lohnt es überhaupt noch zu sanieren?