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Das Wahrzeichen von Bautzen wird umfangreich saniert

Das Wahrzeichen von Bautzen  wird umfangreich saniert

In dieser Woche wurden die ersten Farbtonproben angebracht. Für welchen Farbton sich die Denkmalbehörde entscheidet, muss noch geklärt werden.

Bautzen. In der vergangenen Stadtratssitzung wurde der Baubeschlussvorschlag für den Reichenturm vorgestellt. Die umfangreichen Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen sollen noch im Frühling dieses Jahres beginnen.

Mit den nun geplanten Arbeiten sollen zum einen die innerhalb der fast 25 Jahre seit der letzten Sanierung entstandenen Verschleiß- und Witterungsschäden am Turm beseitigt werden. Außerdem soll eine farbliche Angleichung der Putzbereiche des Turmschaftes an den natursteinsichtigen Aufsatz erfolgen, wie es seitens der Denkmalpflege bereits in den 50er Jahren empfohlen wurde.

Im Zuge der Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen sollen unter anderen folgenden Maßnahmen durchgeführt werden:Zunächst werden die Instandsetzungsarbeiten am Mauerwerk und am Putz durchgeführt. Eine komplette Erneuerung der Holzbalkendecke in der obersten Ebene der Turmhaube wird ebenfalls vorgenommen. An der Natursteinhaube werden Risse, lockere Fugen und stark verrostete Stahlbauteile ausgetauscht. Außerdem soll die komplett verputzte Haube verbleit und mit neuen Regenwassenableitungen versehen werden. Die vier verrotteten Rundfenster in den Gauben der Turmhaube sollen ebenfalls ausgetauscht werden.

Nach aktuellen Vorschriften der Unfallkasse wird eine neue Stegleiter mit Mittelholm zur Aussichtplatzform gebaut. Wasser- und Stromleitungen werden ebenso erneuert, wie die Blitzschutzanlage. Zu guter Letzt erfolgt ein vollflächiger Anstrich des Turmschaftes bis in Höhe der Türmerstube. Die Gesamtkosten für die Sanierung betragen 382.860 Euro.
Nach dem Bautzener Frühlingsfest soll die Schönheitskur für den Reichenturm ab circa 30. Mai beginnen und voraussichtlich bis Ende November dauern, sodass das Wahrzeichen der Stadt zu Beginn des Weihnachtsmarktes in neuem Glanz erstrahlen kann.


In dieser Woche wurde bereits mit den ersten Vorbereitungen begonnen. „Im Rahmen der denkmalschutzrechtlichen Genehmigung haben wir verschiedene Farbmuster anlegen lassen. Dies passierte im unteren Schaftbereich und im Bereich der Türmerstube bzw. Turmhaube. Dabei werden durch Alpin-Techniker Bleiverwahrungen hergestellt, farblich behandelt und im Bereich der Turmhaube montiert“, erklärt Andre Wucht, Pressesprecher der Stadt. „Die Denkmalbehörde des Landkreises und des Landesamtes werden dann bis zum 10. Mai Entscheidungen mit der Stadt abstimmen. Dies ist nötig, um die Gestaltung der Bleiverwahrungen und den genauen Farbton noch vor Beginn der Ausschreibung und vor allem vor der Einrüstung genau und präzise bestimmen zu können. Nach Erstellung der Turmeinrüstung werden weitere Details mit der Behörde abgestimmt.“

Auch die Reichentürmerin Renate Peter und die Besitzer des Eislokales wurden über die Sanierungsmaßnahmen informiert. Während der Reichenturm bis voraussichtlich Ende August trotz Einrüstung geöffnet bleiben kann, muss die Eisdiele in der gesamten Umbauzeit schließen. Gundolf Hensel, Ehemann der Besitzerin, ist darüber alles andere als glücklich. „Wir wurden kurz vor Ostern informiert, dass der Reichenturm saniert wird und deshalb unser Straßenlokal schließen muss. Das war natürlich ein Schock für uns. Aber wir suchen gerade gemeinsam mit der Stadt eine Lösung, wie wir in den Sommermonaten am Reichenturm trotzdem unser Eis verkaufen können.

Vielleicht stellen wir einfach einen Container davor, aber genau wissen wir es noch nicht.“ In das leerstehende ehemalige Domizil in die Karl-Marx-Straße möchte Gundolf Hensel nicht ausweichen. „Das hat einen einfachen Grund: In der Karl-Marx-Straße scheint durch die hohen Häuser auch in den Sommermonaten einfach keine Sonne, da wird dir kalt beim Eisessen. Wir werden am oder in der Nähe vom Reichenturm eine Lösung finden.“

Renate Peter kann hingegen den Turm mit einigen kleinen Einschränkungen für die Besucher geöffnet lassen. „Ich bin erst einmal froh, dass es jetzt losgeht. Es wurde ja schon drei Jahre  über die dringend notwendige Sanierung diskutiert. An manchen Stellen rieselt schon der Putz“, schildert die Türmerin die Lage. „Vielleicht wird es im Zuge der Arbeiten auch mal zu kurzen Schließungen kommen, aber möglicherweise ziehen genau diese ja auch Neugierige an. Denn wo kann man sonst so hautnah dabei sein, wenn das Wahrzeichen von Bautzen aufpoliert wird“, so Renate Peter.

 

Cornelia Fulk / 30.04.2016

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