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Eine Tradition stirbt nicht mit Corona

Eine Tradition stirbt nicht mit Corona

In der Lessingstadt soll es mit der Sommersonnenwende wieder viel Musik geben. Dann steht traditionell die Fête de la Musique auf dem Programm. Foto: Stadtverwaltung Kamenz

Vier Jahrzehnte sind mittlerweile vergangen, nachdem Frankreichs damaliger Kulturminister Jack Mathieu Émile Lang ein ganz besonderes Musikereignis ins Leben rief. Die Stadt Kamenz hat sich dieses längst zu eigen gemacht und zieht damit Sommer für Sommer Tausende Besucher in ihren Bann. Mit der auslaufenden Corona-Pandemie soll es nun wieder an bekannten Orten über die Bühne gehen. Auch Bautzen wagt sich aus der Deckung.

Bautzen/Kamenz. Es ist eine Premiere, wenn sich zur Sommersonnenwende am 21. Juni mehrere Plätze in Bautzen zu kleineren Musikarenen verwandeln. Dann wird auch in der 1000-jährigen Kommune ein Musikfest zu erleben sein – ohne jegliche Gewinnabsichten, gestaltet von Bürgern. Für Bautzens erste Ausgabe der Fête de la Musique können sich nun interessierte Musiker von Alt bis Jung, egal ob Profi oder Amateur anmelden. Bis Ende März ist das möglich – und zwar per E-Mail. Im Anschluss werden sich die Organisatoren eigenen Angaben zufolge mit den Bewerbern in Verbindung setzen und den weiteren Ablauf besprechen.

Kamenzer bringen eine Tradition wieder zum Laufen

Auch aus dem Kamenzer Rathaus dringt in diesen Tagen eine gehörige Portion Optimismus an die Öffentlichkeit. Anders als in Bautzen wird in der Lessingstadt jedoch eine Tradition fortgesetzt. Nach zweijähriger Zwangspause soll es die Fête de la Musique wieder nach dem vertrauten Muster geben. Davon gehen Stadtoberhaupt Roland Dantz und dessen Verwaltungsmannschaft aus. Derzeit ist diese auf der Suche nach Musikern, die sich in die Traditionsveranstaltung mit ihrem Repertoire einbringen möchten und dabei auf ein Honorar verzichten. „Zwar sind wir noch in der Corona-Anspannungsphase, aber der Oberbürgermeister ist der Auffassung, dass es gerade jetzt Zeichen der Zuversicht braucht“, meinte in dem Zusammenhang Stadtsprecher Thomas Käppler. Die Mehrzahl der Menschen wünsche sich, gleich welcher Auffassung sie derzeit sind, dass Normalität in ihr Leben einziehen möge. Sie würden gern leben und feiern wollen. „Und so gewinnt auch die Fête de la Musique als vergnüglicher Lebensbestandteil eine besondere Bedeutung in diesem Jahr“, betonte Roland Dantz.

Zum einen finde Kultur wieder statt. Zum anderen könnten sich Menschen ohne Restriktionen bei einem Musikevent versammeln. Wie ausgelassen diese das Ereignis am Ende begehen dürfen, das sei abhängig von den dann geltenden Bedingungen. Das Stadtoberhaupt bekräftigte jedoch noch einmal: „Wir gehen davon aus, dass die Fête de la Musique in Kamenz stattfindet.“ Wie gewohnt sollen bekannte Orte wie der Platz vor dem Malzhaus, der Marktplatz und auch Gaststätten in der Innenstadt bespielt werden. Das Ganze sei allerdings noch in Planung und davon abhängig, welche Akteure sich letztendlich auf den Aufruf melden, so Thomas Käppler. In der Vergangenheit hatten Blasmusikorchester, Bands, Liedermacher oder auch Chöre das Musikfestival mit ihren Darbietungen bereichert. Ihnen sollen möglichst auch in diesem Sommer keine Grenzen gesetzt sein. Das elektronische Anmeldeformular lässt sich im Netz finden. Wer sich einbringen möchte, darf aber auch gern per E-Mail seine Bereitschaft erklären. Das Ganze muss bis zum 10. April erfolgen.

Übrigens: 2022 begeht die Fête de la Musique in Kamenz hoffentlich nun endlich ihr 20-jähriges Jubiläum. Das hätte eigentlich schon vor zwei Jahren passieren müssen, wie Thomas Käppler feststellt. Aufgrund der damals von der Landesregierung erlassenen Maßnahmen zur Eindämmung des SARS-CoV-2-Virus sei dies aber nicht möglich gewesen. Auf jeden Fall sei die Veranstaltung zum Sommeranfang ein Glücksfall für die Lessingstadt. Durch deren besondere Form würden die Besucher in die Lage versetzt werden, verschiedene Musikrichtungen kennenzulernen und ein gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Die Fête de la Musique trage dazu bei, dass der Ruf von Kamenz weiter gefestigt werde, nicht nur ein attraktiver Arbeitsort zu sein, sondern auch ein Standort zum Wohnen und Leben.

Roland Kaiser / 20.02.2022

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