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Freibad wird fit für Saison gemacht

Freibad wird fit für Saison gemacht

Bürgermeister Thomas Martolock (r.) macht sich wie am vergangenen Dienstag ein Bild von den Wartungsarbeiten im Erlebnisbad. Rico Koslowski und Julia Schäfer haben bis zum Saisonstart alle Hände voll zu tun. Foto: RK

Cunewalde. Die Hoffnung beim Team des Cunewalder Erlebnisbades ist groß, dass die Politik in diesem Sommer die Verordnungskeule steckenlässt. Nachdem eine Vielzahl der staatlichen Einschränkungen zur Eindämmung des Corona-Virus zunächst weggefallen sind, soll es möglichst auch dabei bleiben. Denn noch so eine Saison wie die im vorigen Jahr, in der zum Teil auch wetterbedingt lediglich rund 17.000 Badegäste begrüßt werden konnten, wünschen sich Rico Koslowski und Julia Schäfer keinesfalls. In der Regel suchen laut dem Meister für Bäderbetriebe bis zu 8.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mehr die Freizeiteinrichtung im Ortskern auf. Für alle Wasserratten und Sonnenhungrigen wird das Areal bis zum Saisonstart am 14. Mai auf Vordermann gebracht.

„Wir müssen die Becken ablassen, um sie zu reinigen“, erläutert Julia Schäfer. „Es stehen verschiedene Wartungs- und Pflegearbeiten an.“ Ihr 35-jähriger Chef ergänzt: „Es wird geschliffen, gestrichen und gemalert. Außerdem ist die Rutsche zu polieren und der Sonnenschutz zu montieren.“ Zu Dritt würden diese Arbeiten erledigt. Mehr Personal stehe für die Betreibung des Bades und die Sicherheit der Besucher aktuell nicht zur Verfügung. „Auch deshalb wären wir froh, wenn es nunmehr bei einem Ende der coronabedingten Einschränkungen bliebe“, fügt Rico Koslowski hinzu. Mit Blick auf das vergangene Jahr spricht er von einem wahren personellen Kraftakt.

Damals benötigten wir zusätzliche Leute am Einlass, die die Besucher zählten“, erinnert er sich. „Die Deutsche Gesellschaft für Badewesen hatte nämlich ihre ganz eigenen Regeln mit eingebracht. So mussten wir dafür sorgen, dass jedem Badegast eine Fläche von 15 Quadratmetern zur Verfügung stand. Bei einer Gesamtfläche von 6.500 Quadratmetern durften sich deshalb nur 460 Leute gleichzeitig im Bad aufhalten.“

Doch im 91. Jahr des Bestehens des Erlebnisbades scheint nunmehr wieder ein Stück weit Normalität einzukehren. Oder doch nicht? Zuletzt sind die Energiepreise vergleichsweise stark angestiegen. Das hat doch sicherlich auch Auswirkungen auf den Badbetrieb? „Wir haben uns glücklicherweise bereits 2013 infolge einer energetischen Sanierung von der Ölheizung verabschiedet“, sagt Rico Koslows-ki erleichtert. „Früher verbrauchten wir in fünf Monaten rund 20.000 Liter Heizöl. Das könnte die Einrichtung bei der jetzigen Preislage nicht mehr stemmen.“ Diese greife inzwischen auf einen Mix aus Sonnenenergie und Gasheizung zurück. Auf diese Weise lasse sich beispielsweise das Duschwasser erwärmen. Die Wassertemperatur in den Becken werde mittels Absorbermatten auf einem bestimmten Level gehalten.

Bis zum 18. September soll die Saison dauern. Der Höhepunkt schlechthin ist das Badfest. Am 23. Juli wollen die Mitglieder des Fördervereins ein Programm für die ganze Familie auf die Beine stellen. Was genau die Besucher an dem Tag ab 14.00 Uhr erwartet, wollten Julia Schäfer und ihr Chef vorerst noch nicht preisgeben. Nur so viel: Es werde mit Einbruch der Dämmerung ein Spektakel aus Licht und Ton geben. Entsprechende Vorstellungen gäbe es zumindest. 

Und auch in anderer Hinsicht sind diese durchaus vorhanden: „Wir suchen stets nach neuen Mitstreitern, die eventuell auch im Bad eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbe-triebe absolvieren und damit in der Region ihren Dienst am Beckenrand schieben“, meint der 35-Jährige. Bundesweit würden inzwischen 3.500 Fachkräfte im Bäderbereich fehlen. Eine erschreckende Entwicklung, wie die Crew vom Erlebnisbad Cunewalde findet.

Roland Kaiser / 11.04.2022

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