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Fußballer schreiben Vereinsgeschichte

Fußballer schreiben Vereinsgeschichte

Ab geht die Post in Richtung gegnerisches Tor. Neuzugang Ralf Marrack (links) ist aktuell mit sechs Treffern bester Neusalzaer Torschütze. Foto: Thomas Eichler

Der FSV Neusalza-Spremberg kletterte nach dem 4:2-Erfolg über die zweite Mannschaft des Bischofswerdaer FV 08 am vergangenen Sonntag nach sieben Spieltagen mit 16 Punkten und 18:11 Toren erstmals in der Vereinsgeschichte auf den ersten Tabellenplatz in der Fußball-Landesklasse Ost. Steffen Linke, Redakteur des „Oberlausitzer Kurier“, unterhielt sich dazu mit Teammanager Georg Schröer.

Herr Schröer, wie thront es sich da oben auf dem Platz an der „Sonne“?

Georg Schröer: Das ist einfach ein geniales Gefühl. Alle in der Mannschaft sind darüber happy. Die Stimmung ist momentan überragend, weil es so gut läuft.
Das ist natürlich eine völlig andere Situation als in der vergangenen Saison, als wir unten drin standen und jede Woche permanent Druck im Abstiegskampf hatten.

Inwieweit geht dieser zwischenzeitliche erste Tabellenplatz des FSV Neusalza-Spremberg nun in die Vereinsgeschichte ein?

Georg Schröer: Die Tabelle haben wir uns natürlich schon öfter angeschaut und auf unserer Homepage hochgeladen. Für den Verein ist das natürlich ein kleiner Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Darüber sind wir sehr stolz.

Wo sehen Sie die Gründe für den sportlichen Aufschwung der Mannschaft?

Georg Schröer: Wir haben mit Ralf Marrack und Petr Novotný vom Bischofswerdaer FV 08 zwei ganz erfahrene offensive Spieler verpflichtet, die uns sehr helfen. Und beide sind zudem noch richtige Stimmungskanonen.

In welcher Form sorgen denn diese beiden Neuzugänge für Stimmung?

Georg Schröer: Zum einen versuchen die zwei auf dem Platz, ihre Mitspieler mitzuziehen, zu motivieren und permanent anzutreiben. Außerhalb des Spielfelds und im Training warten sie mit vielen Späßen und lustigen Aktionen auf. Es ist zurzeit einfach super, mit der Mannschaft zu arbeiten.

Können Sie mal so ein Späßchen oder eine lustige Aktion zum Besten geben?

Georg Schröer: Ralf Marrack stellt zum Beispiel nach jedem gewonnen Spiel ein kleines Video oder eine kleine Sprachnachricht in unsere Whatsapp-Gruppe und bringt uns damit alle immer zum Schmunzeln.

Ist es im Sport auch so, wie es manchmal heißt, wer oben steht, beim dem läuft es fast von allein, wer unten drinhängt, hat das Pech an den Fußballschuhen kleben?

Georg Schröer: Das ist definitiv so. Wir haben zwei Siege von den bisherigen fünf Erfolgen in der Nachspielzeit eingefahren. Da geht eben mal ein Freistoß oben in den Winkel. In Weixdorf sind wir mit der letzten Aktion in der 93. Minute mit der Fußspitze an das Leder gekommen. Der Ball ist gar nicht richtig getroffen worden und trudelte trotzdem ins Tor hinein. So etwas klappt nur, wenn die Mannschaft oben steht.

Inwieweit weckt die Position als Spitzenreiter auch die Euphorie und stärkt das Selbstbewusstsein der Mannschaft?

Georg Schröer: Das Selbstbewusstsein der Mannschaft ist auf alle Fälle vorhanden. Das merkt man in jeder Trainingseinheit. Schon vor dem Training kommen die Spieler mit einem Lachen im Gesicht. Auch wenn es dann richtig zur Sache geht, wird auch im Training mal ein Späßchen gemacht. Vor den Punktspielen ist die Mannschaft zwar fokussiert, aber alle schweben ein kleines Stück auf einer Erfolgswelle.

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Georg Schröer hat als Teammanager des FSV Neusalza-Spremberg in der Fußball-Landesklasse Ost schon gute wie schlechte Zeiten erlebt. â‹ŒFoto: Verein

Ist dieser derzeitige sportliche Erfolg für Sie nur eine Momentaufnahme?

Georg Schröer: Ich denke schon, zumal wir aktuell ein Spiel mehr absolviert haben als unsere ärgsten Verfolger Neugersdorf, Radebeul und Laubegast. Wenn die ihre Spiele gewinnen, fallen wir etwas hinter sie zurück. Momentan stehen wir aber vorn.

Wäre der Aufstieg in die Landesliga ein Thema für den Verein?

Georg Schröer: Darüber haben wir intern noch gar diskutiert. Wir werden uns aber sicher nicht mit Händen und Füßen dagegen wehren. Es sind aber erst sieben Spiele absolviert worden. Die Saison ist also noch sehr lang. Vielleicht können wir im Winter einmal darüber sprechen, wenn wir immer noch dort oben stehen sollten.

Sie selbst haben schon gute wie schlechte Zeiten mit dem FSV Neusalza-Spremberg in der Fußball-Landesklasse Ost mitgemacht, also sprich nicht nur wie jetzt ganz oben gethront, sondern auch schon richtig tief unten im Tabellenkeller „dringehangen“. Wie wirken sich solche gegensätzliche sportliche Situationen auf die persönlichen Gefühlswelten bei Ihnen aus?

Georg Schröer: Als wir unten drin gestanden haben, habe ich mir viele Gedanken gemacht. In solchen Phasen erlebe ich auch viele schlaflose Nächte, um mir darüber einen Kopf zu machen, was wir verbessern können? Dasselbe gilt natürlich auch für den Trainer.
Da starte ich am Montag auch manchmal schlechter gelaunt auf Arbeit oder in die Woche hinein. Solche Situationen können mich schon runterziehen, weil ich auch mit meinem Herz am Fußball hänge. Es macht natürlich viel mehr Spaß, oben mitzuspielen.

Der FSV Neusalza-Spremberg gastiert am Samstag, 22. Oktober, um 15.00 Uhr, beim Tabellenvorletzten FV Blau-Weiß Zschachwitz. Was nimmt sich Ihre Mannschaft dort vor?

Georg Schröer: Dieser Gegner mit vielen erfahrenen Spielern in seinen Reihen wird uns das Leben sicherlich schwer machen.
Wir wollen in diesem Spiel aber auf jeden Fall weiter punkten, obwohl diese Aufgabe auswärts schwieriger wird als bei uns zu Hause.
Wir wollen weiterhin ober bleiben.

Steffen Linke / 22.10.2016

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