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Hospiz – Morituri te salutant

Hospiz – Morituri te salutant

Sonja Rönsch war beim Richtfest gefragte Gesprächspartnerin. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Niesky. „Stein und Mörtel bauen ein Haus, Geist und Liebe füllen es aus“, diesem Leitspruch konnten am Freitag vergangener Woche alle Anwesenden des Richtfestes für das stationäre Hospiz der Diakonissenanstalt Emmaus an der Poststraße beipflichten.

Oberin Sonja Rönsch erinnerte als Bauherrin an die Grundsteinlegung im September 2018 und, dass es heute wieder einen Tag gebe inne zu halten, an dem man die Idee des Hospizes in die Gesellschaft tragen wolle. Die Arbeit des ambulanten Hospizdienstes, der im September sein 20-jähriges Bestehen feiert, habe auch den Wunsch nach einem stationären Angebot aufkommen lassen, das ab Oktober mit 12 Plätzen, darunter zwei für Kinder und Jugendliche, erfüllt werde und auch 26 Mitarbeitern eine Arbeit gebe.
Bauleiter Holger Kliemt betonte, dass sich die am Bau Beteiligten der Besonderheit des Werkes bewusst gewesen seien. Der Bau sei ein „Werk der Liebe an den Bedürftigen der Gesellschaft“ in einer Zeit, in der Geiz geil sein soll, der in früheren Jahrhunderten eine Todsünde gewesen sei. Allerdings konnte er sich nicht verkneifen, die gesellschaftliche Kritik ohne weitere Begründung auf „alternative Politik“ auszuweiten.

Die Geschichte griff auch Oberin Sonja Rönsch auf, als sie an den, den römischen Gladiatoren zugeschriebenen, Gruß erinnerte: „Heil dir, Caesar, die Todgeweihten grüßen dich!“ (Ave, Caesar, morituri te salutant). Die Hemmschwelle vor dem Tode sei hoch, doch gerade den Todgeweihten gelte besondere Zuwendung.

Eine besondere Achtung der Stadt Niesky für das Projekt sprach daher auch Bürgermeisterin Beate Hoffmann aus. Sie lobte besonders Sonja Rönschs Beständigkeit: „Wir bauen weiter auf Sie“, wandte sie sich an die Oberin.

Die Hospizgäste, wie die schwerkranken Bewohner genannt werden, zahlen übrigens nicht für die Leistung des Hospizes. Die Baukosten von etwa 2,3 Mio. Euro trägt im Wesentlichen die Diakonissenanstalt Emmaus, wobei sich der Freistaat Sachsen mit etwa 18 % an der Errichtung beteiligt.
Im Rahmen des Richtfestes versprachen auch die Nieskyer Freizeitkünstler ihre Unterstützung des Hauses. Über ein Jahr lang werden sie ein, von einem wechselnden Mitglied ihres Kreises, gespendetes „Bild des Monats“ zur Versteigerung in der Filiale der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien präsentieren, für das ein Mindestgebot von 50 Euro und höhere Gebote abgegeben werden können. Neben der Gebotsabgabe in der Filiale kann dieses auch an Gabriele Beinlich (beinlichgabi@aol.com) per E-Mail erfolgen.

Till Scholtz-Knobloch / 23.03.2019

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