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Hubert Wagner ist Europameister!

Hubert Wagner ist Europameister!

Hubert Wagner hat sich nach einer Tiefphase wieder aufgerappelt und weiter an seinen EM-Traum geglaubt. Foto: Verein

Bautzen. Der 42-jährige Kraftdreikämpfer Hubert Wagner vom KBV Bautzen vollendete am vergangenen Samstag bei den Europameisterschaften der Masters im tschechischen Pilsen eine wahre Heldengeschichte.

Noch vor 19 Wochen hatte er als Titelverteidiger und absoluter Favorit auf den Gesamtsieg bei den Deutschen Meisterschaften eine herbe Niederlage einstecken müssen, als er in der Kniebeuge alle drei Versuche nicht schaffte und zusehen musste, wie die deutlich schwächere Konkurrenz den Titel ohne ihn abholte. Hinzu kam, dass er sich dabei auch noch am Rücken verletzte, was ihn neben dem mentalen Knick auch körperlich anfangs sehr zu schaffen machte.
Umso höher ist einzuschätzen, dass er sich nach einer kurzen, aber heftigen Tiefphase wieder aufgerappelt und weiter an seinen EM-Traum geglaubt hat, für den er sich glücklicherweise schon im Vorjahr qualifiziert hatte. „Steinbrüche“ sind von Hubert und seinem Betreuerteam am Sonnabend abgefallen sind, als er seinen ersten Kniebeugeversuch mit 260 Kilo gültig bekam, weil ja international noch härter gewertet wird.

Schon mit dem Zweitversuch von 270 Kilo gab er der Konkurrenz eine unlösbare Aufgabe, um dann sogar noch mit 277,5 Kilo im Drittversuch Gold und 12,5 Kilo Vorsprung mitzunehmen. Im folgenden Bankdrücken gelangen Hubert zwei blitzsaubere Versuche von 185 und 192,5 Kilo, was ihm überraschenderweise auch noch Bronze in dieser Teildisziplin bescherte, wo einige Spezialisten ihre Chance witterten. Und so kam auch der bis dato fünftplatzierte Finne bis auf 7,5 Kilo an Hubert heran.

Doch dieser ließ sich davon nicht beeindrucken und zeigte zum Abschluss in seiner Paradedisziplin, dem Kreuzheben, von Anfang an, „wo der Hammer hängt“. Schon mit seinem Erstversuch von 280 Kilo machte er alles klar und zog uneinholbar davon. Der Höhepunkt des Wettkampfes kam dann mit dem letzten Kreuzhebeversuch, als Hubert mit 307,5 Kilo den deutschen Rekord in dieser Disziplin auflegen ließ, welcher fast auf den Tag genau zehn Jahre unüberwindbar schien.
Zweimal hatte auch Hubert es in den letzten Jahren bei den Deutschen Meisterschaften vergeblich versucht, doch im dritten Anlauf sollte es jetzt endlich gelingen: Mit letzter Kraft zog er die Rekordlast zur Hochstrecke und setzte damit das i-Tüpfelchen auf seinen grandiosen Wettkampf.

Die Krönung war dann noch, dass sein Gesamttotal von 777,5 Kilo bei 82,42 Kilo Körpergewicht die höchste Relativpunktzahl der gesamten Europameisterschaften war, wofür er neben seinen vier Einzelmedaillen zudem noch mit dem Gesamtsiegerpokal geehrt wurde und damit auch die deutsche Kraftsport-Nationalmannschaft zum Mannschaftssieg führte.

Steffen Nowack / 18.07.2023

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