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Im Kindergarten-Alltag Polnisch lernen

Im Kindergarten-Alltag Polnisch lernen

Das polnische „Nachbarsprachbad“ macht den Kindern sichtlich Spaß. Foto: Landratsamt Görlitz

Groß Krauscha. Im Kita-Alltag Polnisch lernen? Wie gut dies auf spielerische Weise schon mit den Kleinsten gelingen kann, davon überzeugte sich jüngst Ministerpräsident Michael Kretschmer bei einem Besuch in der deutsch-polnischen Zentralkindertagesstätte in Groß Krauscha. Eingeladen dazu hatte Landrat Bernd Lange gemeinsam mit der Leiterin der Landesstelle Nachbarsprachen (LaNa) Regina Gellrich – und das nicht von ungefähr. Denn das Kinderschloss Sonnenschein ist eine von fünf Projekt-Kitas, in einem aus Haushaltsmitteln des Freistaates Sachsen mitfinanzierten Modellprojekt, das der Landkreis Görlitz in enger Zusammenarbeit mit der LaNa derzeit umsetzt. Dafür hat er die polnische Muttersprachlerin Angelika Gogol eingestellt, die jeweils einen Tag pro Woche in die Kita kommt und den Alltag der Kinder ausschließlich in ihrer polnischen Muttersprache begleitet. Dass dieses polnische „Nachbarsprachbad“ den Kindern sichtlich Spaß macht, sie dabei keine Berührungs-ängste haben und sich mit Angelika trotz der viel zu langen Corona-bedingten Pause bestens verstehen, auch wenn sie sich erst nach und nach deren polnische Worte aus dem Kontext erschließen, das war für die Gäste eindrucksvoll spürbar. „Die sächsischen Grenzregionen bieten ganz besondere Bildungschancen. Hier erleben Kinder von klein auf Sprache und Kultur unserer Nachbarländer im Alltag und in der authentischen Begegnung mit Muttersprachlern. Diesen Schatz gilt es, entlang der gesamten sächsischen Grenze noch mehr zu heben. Die pädagogischen Erfahrungen in den Projekt-Kitas und die Arbeit der Landesstelle Nachbarsprachen sind dafür nicht hoch genug zu schätzen“, würdigte Michael Kretschmer das vielfältige Engagement im Landkreis Görlitz.

Um diese Erfahrungen und die Herausforderungen, die in der Kita-Praxis dabei zu bewältigen sind, ging es dann auch in einem anschließenden, offenen und konstruktiven Gespräch mit Erzieherinnen, der Kita-Leiterin und der Bürgermeisterin Evelin Bergmann. Vor allem die Wertschätzung der nachbarsprachigen Bildungsarbeit durch die Sicherung kontinuierlicher Rahmenbedingungen für deren Umsetzung war dabei ein wichtiges Thema. Denn Sprachentwicklung bei Kindern braucht vor allem Zeit, und einen kontinuierlichen, vielfältigen sprachlichen Input durch Bezugspersonen, zu denen die Kinder eine vertrauensvolle Bindung aufgebaut haben.
„Der Staatsregierung wird sich im Rahmen der Haushaltsverhandlungen dafür stark machen, diese so wertvolle Arbeit zur frühzeitigen Heranführung der Kinder an Sprache und Kultur unserer Nachbarländer durch entsprechende finanzielle Mittel auch zukünftig weiter abzusichern“, betonte Michael Kretschmer zum Abschluss seines Besuchs.

Redaktion / 20.09.2020

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