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Jugend mischt bei Stadtentwicklung mit

Jugend mischt bei Stadtentwicklung mit

Beim ersten Jugendforum der damaligen Initiative LÖBAULEBT herrschte eine fröhliche, kreative und positive Stimmung. Foto: Marcel Schröder

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Die Teilnehmer zeigten beim ersten Jugendforum „Jugend belebt Leerstand“ der damaligen Initiative LÖBAULEBT im vergangenen Jahr großes Interesse, etwas für die Stadt Löbau zu bewegen. Foto: Marcel Schröder

Jugendliche mischen beim zweiten Jugendforum des Vereins LÖBAULEBT am Freitag, 23. März, von 14.00 bis 18.00 Uhr, und am Samstag, 24. März, von 10.00 bis 16.00 Uhr, im Büroraum, Brunnenstraße 3, in Löbau in Sachen Stadtentwicklung mit. Es geht darum, Löbau jugendfreundlicher zu machen.

Löbau. „Wir hoffen auf eine ähnliche Teilnehmerzahl wie beim ersten Mal zum Thema ,Jugend belebt Leerstand’ mit 25 Jugendlichen im Alter von 13 bis 19 Jahren“, sagt Michael Wagner vom Verein LÖBAULEBT. Durch die sozialen Medien erreichen die Macher sehr viele potenzielle Interessenten und kommen auch mit einigen von ihnen in Kontakt. „Auf jeden Fall ist die Begeisterung, etwas zu gestalten, bei vielen Jugendlichen sehr groß“, weiß er aus Erfahrung.

Die Vereinsmitglieder René Seidel und Bernd Stracke leiten das zweite Jugendforum und werden dabei vor allem als Moderatoren für die Gruppenarbeiten zur Verfügung stehen.
Wenn sich die Verantwortlichen in der Gruppe der Jugendlichen bewegen, ist die Stimmung extrem fröhlich, kreativ und einfach nur positiv. „So wie man sich die gesamte Stadt wünscht. Es herrscht die ganze Zeit über konstruktive Kreativität und wir spüren den unbedingten Willen, etwas für die Stadt bewegen zu wollen“, fügt er hinzu.

Im Moment gibt es laut LÖBAULEBT beispielsweise Angebote für jene Jugendliche, die unter Anleitung eine Sportart oder ein Instrument erlernen wollen.
Der größte Mangel besteht jedoch an Treffpunkten für gemeinsame Nachmittags- und Abendaktivitäten, so Michael Wagner.

Hier scheinen sich die Wünsche der Jugendlichen nicht sehr von allen anderen Löbauern zu unterscheiden.
Sowohl die Rückmeldungen während der Gewandhaus-Ausstellung als auch die Ergebnisse des ersten Jugendforums offenbarten einen ganz großen Wunsch – ein kulturelles Mehrzweckhaus.

Dabei liegen die Schwerpunkte der Jugendlichen weniger auf dem „unterhalten werden“, sondern eher auf Räumlichkeiten, die es erlauben, selbst aktiv und kreativ zu sein, spontan zu musizieren, etwas zu bauen, zu gärtnern oder einfach nur Hausaufgaben abseits der Schulatmosphäre zu machen.

„Die wichtigste Botschaft, an der wir uns bei unserer Arbeit immer orientieren, ist, dass Löbau die Stadt aller Löbauer ist, also auch die Stadt der Jugendlichen“, betont er. Natürlich sei es gerade für dieses Klientel ungleich schwerer, allein etwas auf die Beine zu stellen und durchzuführen. „Deshalb ist ein erster guter Schritt, dass Jugendliche über ihre Probleme und Ideen nachdenken und versuchen, diese mitzuteilen“, meint Michael Wagner. Nicht nur LÖBAULEBT habe ein großes Interesse daran, zuzuhören. So gibt es auch entsprechende Anstrengungen des Seniorenrates, mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, um auch gemeinsam etwas zu gestalten. Ein gewisses Maß an Eigeninitiative muss bei den Jugendlichen natürlich vorhanden sein, sagt er.
Die Finanzierung von langfristigen Projekten ist laut Michael Wagner immer ein sehr wichtiger Aspekt, der von Anfang an in die Planungen mit einbezogen werden muss. Deshalb sei es unerlässlich, nach öffentlichen Fördertöpfen für diesen Zweck zu recherchieren. Ergänzt werden könnte dies seiner Meinung nach durch die Unterstützung von der Stadtverwaltung, Sponsoren und Crowdfundings (Schwarm- oder Gruppenfinanzierung).

Und inwieweit sollen die Ideen und Pläne künftig in der Praxis umgesetzt werden? „Beim ersten Jugendforum haben die Jugendlichen ein Konzept für ein kulturelles Mehrzweckhaus als Treffpunkt entwickelt“, berichtet Michael Wagner. Dabei sei allen Beteiligten klar geworden, dass ein solches Projekt enorme Anstrengungen und Unwägbarkeiten mit sich bringt. Eine schnelle Umsetzung ist deshalb seiner Auffassung nach nicht realistisch.
Bei der zweiten Auflage will der Verein nun versuchen, dass die Jugendlichen Ideen für eine konkrete Veranstaltung am LÖBAULEBT-Kiosk am Nicolaiplatz entwickeln und diese dann auch planen und durchführen. „Es bleibt dieses Mal also nicht bei reiner Konzeptarbeit“, sagt Michael Wagner.

Im März des vergangenen Jahres hatte die damalige Initiative LÖBAULEBT ein erstes Jugendforum unter dem Titel „Jugend belebt Leerstand“ veranstaltet. Die Macher haben dabei die Erfahrungen gesammelt, „dass die Jugendlichen, ebenso wie die Senioren, extrem engagiert, ideenreich und kreativ sind, wenn es um die Entwicklung ihrer Stadt geht und dass sie sich wünschen, teilzuhaben und mitzugestalten. Leider fehlt ihnen häufig der Anknüpfungspunkt und die Rückendeckung, auch für ungewöhnliche Ideen.“

Nach Auffassung des Vereinssprechers sind solche Jugendforen ungemein wichtig, denn die Stimme der Jugend zu diesem Themenbereich wird sonst kaum gehört: „Einen Raum für Jugendliche, um einfach alle Wünsche loszuwerden, ohne direkt gesagt zu bekommen ,Das geht aber nicht, weil…’ fördert nicht nur das Engagement, sondern auch die Bindung zur Stadt.“

Der Verein LÖBAULEBT will künftig unbedingt mit den Jugendlichen weiter zusammenarbeiten, ob in Form von Jugendforen oder unter einem anderen Namen ist derzeit noch offen.
„Wir treten auch sehr gern mit anderen Löbauer Institutionen in Kontakt, die sich eventuell an diesem Format beteiligen wollen“, sagt er.

Anmeldungen sind per E-Mail jugend@loebaulebt.de bis einen Tag vor dem Jugendforum möglich, ebenso wie die kurzfristige Teilnahme an den Forentagen. „Je eher, desto besser können wir vorausplanen“, sagt Michael Wagner abschließend.

Steffen Linke / 22.03.2018

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