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Körse-Therme soll auf tragfähige Füße gestellt werden

Körse-Therme soll auf tragfähige Füße gestellt werden

Die derzeit geschlossene Körse-Therme hatte zu Zeiten, als sie noch für Besucher offenstand, zahlreiche Gäste empfangen können. Das soll möglichst bald schon wieder der Fall sein. Foto: Archiv

Schirgiswalde-Kirschau. Auf der einen Seite erfolgt die Sanierung, auf der anderen steigt der Landkreis als Mitglied in den Zweckverband ein: So lässt sich der Fahrplan für den Fortbestand der Körse-Therme in Kirschau kurz und knapp auf den Punkt bringen. Die Grundlage für Beitrittsverhandlungen bildet dabei ein Kreistagsbeschluss vom September 2020. Was auf den ersten Blick recht simpel klingt, sieht sich in der Realität jedoch noch vor so manche Hürde gestellt, die es zu überwinden gilt. Zumindest sind die Gespräche zwischen den Verantwortlichen vor Ort, der Kreisverwaltung und dem Fördermittelgeber bereits im Gange, wie alle beteiligten Seiten dem Oberlausitzer Kurier auf Anfrage bestätigten. „Die gemeinsame Zielstellung von Zweckverband und Landkreis Bautzen ist es, die Körse-Therme für die Einwohner der Oberland-Region dauerhaft zu erhalten“, erklärte in dem Zusammenhang eine Sprecherin des Landratsamtes. „Neben dem damit verbundenen ganzjährig nutzbaren Freizeitangebot soll auf diese Weise auch die touristische Entwicklung des Oberlandes unterstützt werden.“

Doch das kostet. Die Rede ist von einer Gesamtinvestition in Höhe von rund 15 Millionen Euro. In der Einrichtung soll beispielsweise die Technik auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. Zweckverbandschef Sven Gabriel spricht zudem von einer Attraktivierung des Angebots. Dabei hoffen er und seine Leidensgenossen der Verbandsgemeinden auf eine 90-prozentige Förderung durch den Freistaat.

„Diese muss unter Beifügung entsprechender Planungsunterlagen und betriebswirtschaftlicher Betrachtungen – dazu zählt auch ein positives Betriebsergebnis in den Folgejahren – formgebunden beantragt werden“, erklärte der stellvertretende Sprecher der Landesdirektion Sachsen (LDS), Ingolf Ulrich. Anschließend prüfe der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) die Planung und erarbeite eine baufachliche Stellungnahme. Die LDS lege den Antrag unter Berücksichtigung des Prüfergebnisses des SIB dem Einplanungsausschuss beim Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr (SMWA) zur Bestätigung vor. „Liegt diese vor und sind entsprechende Haushaltsmittel vorhanden, können Fördermittel bewilligt werden.“ Im August will Sven Gabriel, der erst am Donnerstag vergangener Woche wieder zu Vorgesprächen in der Landeshauptstadt weilte, den Fördermittelantrag abgeben.

Seit dem 18. März 2020 hat die Körse-Therme keine Besucher mehr zu Gesicht bekommen. Das soll sich vor Beginn der Sanierung, die frühestens ab 2023 vonstatten gehen kann, kurzzeitig ändern. In den Reihen des Zweckverbandes wird aktuell davon ausgegangen, dass sich die Türen der Einrichtung im Laufe des Oktobers erneut für Gäste öffnen – natürlich in Abhängigkeit von der dann vorherrschenden Corona-Lage, wie Sven Gabriel an der Stelle einschränkt. „Es wird sicherlich ein Hygienekonzept geben müssen und eine Begrenzung der Besucherzahlen.“ Wer jedoch das Glück hat, die Therme betreten zu können und zugleich Inhaber eines Gutscheines ist, der kann seinen Coupon vor Ort einlösen. „Wir haben die Gültigkeit verlängert“, betonte der Verbandsvorsitzende.

Indes habe sich das Defizit, dass aufgrund der coronabedingten Zwangspause auflief, zu großen Teilen einfangen lassen – auch aufgrund der Unterstützung durch den Landkreis. Der beteiligt sich an der Unterhaltung des Hauses mit 200.000 Euro. Dabei macht er zur Bedingung, dass der Zweckverband mindestens die gleiche Summe beisteuert. Auch habe das Kurzarbeitergeld dabei geholfen, durch die Auszeit zu kommen, so Sven Gabriel. Er wünscht sich, dass die Technik bis zu deren Verjüngungskur, für die etwa 18 Monate angesetzt werden, durchhält und auf der Grundlage Gäste die Vorzüge der Therme ab dem Herbst vorerst wieder genießen können. In der Vergangenheit hätten sich jährlich zwischen 120.000 und 150.000 Besucher in der Einrichtung begrüßen lassen.

Wie viele es von der Wiederöffnung bis zur erneuten, baubedingten Schließung sein werden, bleibt indes abzuwarten. Auch was die Verhandlungen zwischen dem Zweckverband und dem Landkreis unterm Strich bringen werden, lässt sich momentan noch nicht sagen. „Über die bisherigen Ergebnisse und den Verfahrensstand ist zwischen den Beteiligten Stillschweigen vereinbart worden“, legte die Landratsamtsmitarbeiterin dar. „Nach Beendigung der Verhandlungen werden die jeweiligen Gremien, das heißt der Kreistag sowie die Stadt- und Gemeinderäte, informiert.“

Am Schluss kann es nur ein Ziel geben, auf das sich die Parteien bereits festgelegt haben – einen attraktiven und möglichst wirtschaftlich arbeitenden Betrieb zu organisieren.

Rolaan Kaiser / 24.07.2021

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