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Kunstbus rollt 2017 neue Ziele an

Kunstbus rollt 2017 neue Ziele an

Einsteigen bitte: Hellfried Christoph und Birgit Weber laden zu einer Spritztour mit dem Kunstbus ein. Kinder zahlen nichts. Foto: RK

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Kunstbus kann im Juni rollen: In Bautzen ist die notwendige Vereinbarung unterzeichnet worden. Foto: RK

Bautzen. Die Tinte unter der gemeinsamen Vereinbarung ist getrocknet – nun kann der Kunstbus ein viertes Mal durch die Oberlausitz rollen. Am 24. und 25. Juni sollen die fahrenden Kulturhäuser Besucher an verschiedene Ziele bringen, darunter das Elementarium in Kamenz, das Steinhaus in Bautzen oder die Alte Steinsäge in Demitz-Thumitz. Mit im Boot ist erstmals Pulsnitz mit der Ostsächsischen Kunsthalle, der Galerie Ernst Rietschel und der Helios-Klinik. Aber auch am Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau lässt sich ein Zwischenstopp einlegen. Die Logistik übernimmt ein in der Spreestadt ansässiges Verkehrsunternehmen in Abstimmung mit den Verkehrsverbünden ZVON und VVO. Auf dem Weg zu den Haltestellen gibt es den Angaben zufolge beispielsweise Puppentheater und Liveeinlagen von diversen Bands und Solisten. In diesem Zusammenhang suchen die Organisatoren um den gebürtigen Neugersdorfer und Leiter der in Schirgiswalde-Kirschau beheimateten Galerie Flox, Hellfried Christoph, noch Interpreten, die in den Bussen für Unterhaltung sorgen möchten.

Nachdem in der Vergangenheit Löbau mit seiner Blumenhalle als Station fest gesetzt war, wurden in diesem Jahr ausschließlich Haltestellen im Landkreis Bautzen ausgewählt. Der Westlausitzer Raum spiele diesmal eine tragende Rolle, hieß es kürzlich während eines Pressegespräches. 2018 könnte der Fokus auf dem nördlichen Bereich der Oberlausitz liegen. Doch das ist noch Zukunftsmusik.

Schirmherrin Birgit Weber indes verlieh ihrer Freude ganz speziell darüber Ausdruck, dass die Kunstbus-Idee inzwischen weitreichende Kreise gezogen hat. So ließen sich in der Zwischenzeit nicht nur neue Partner vor Ort für das Vorhaben gewinnen. Sogar aus dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst komme mittlerweile Unterstützung – und zwar in Form eines Förderprogrammes, das auf solche Initiativen wie den Kunstbus zugeschnitten sei. „Wir stellen nach wie vor fest, dass sich kulturelle Einrichtungen im ländlichen Raum schwer erreichen lassen“, meinte die Beigeordnete des Bautzener Landrates. Der Kunstbus ermögliche Kunstliebhabern eine Form der Mobilität und schließe gleichzeitig eine Versorgungslücke.

Rund 75.000 Euro veranschlagen die Veranstalter für das Wochenende im Juni. Ein Teil der Kosten lasse sich nunmehr durch Landesmittel kompensieren. Geld kommt aber auch vom Kulturkonvent Oberlausitz-Niederschlesien und privaten Finanziers. „Ohne alle diese Partner könnte der Kunstbus nicht rollen“, stellte Birgit Weber klar. Hellfried Christoph ist sich indes sicher: „Wir bekommen dadurch die Chance, unsere Region gut darzustellen.“

Das Angebot richtet sich nicht nur an Einheimische, sondern verstärkt auch an Kunstinteressierte und Neugierige in der Landeshauptstadt und darüber hinaus. Auf dem Programm stehen an den verschiedenen Stationen von Künstlern dargebotene Aktionen, Ausstellungen, Tanz und Musik. Selbst an einer Kunstauktion in Pulsnitz werde gefeilt, wie zu erfahren war. Dem Ganzen messen die Organisatoren eine doch recht große Tragweite bei.

Wilfried Rosenberg vom Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) brachte es auf den Punkt: „Unternehmen lassen sich dort nieder, wo sie einen interessanten Standort vorfinden.“ Somit übernimmt der Kunstbus gleichzeitig die Rolle eines Botschafters. Er wirbt für die Region zwischen Röder und Neiße. Denn Kunst und Kultur, das steht fest, sind wichtige Faktoren für Lebensqualität – auch oder gerade in ländlichen Gegenden.

Hintergrund: Seit der Premiere im Jahr 2014 gibt es das Bestreben in der Oberlausitz, nicht nur die Kunst- und Kulturschaffenden sowie die bestehenden Kunstvereine untereinander zu vernetzen, sondern den Zugang zu Kunst prinzipiell zu erleichtern. Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit Polen und Tschechien steht dabei langfristig mit auf der Agenda.

Aktuelle Infos unter: www.kunstbus-oberlausitz.de.

Roland Kaiser / 07.05.2017

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